Bergwacht immer öfter im Einsatz
Tödliche Wanderunfälle nehmen zu: 72 Menschen seit Mai in den Alpen gestorben
- Veröffentlicht: 11.12.2023
- 13:17 Uhr
- Lena Glöckner
Die Bergwacht verzeichnet mehr tödlich Verunglückte in den bayerischen Alpen als im Vorjahr. Es bleiben aber weniger als im Rekordjahr 2021, als die Corona-Pandemie für einen Ansturm in den Alpen gesorgt hatte.
In diesem Jahr hat die Bergwacht Bayern während der Sommersaison mehr Tote in den Alpen bergen müssen als im Vorjahr. Zwischen Mai und November starben 72 Menschen in den Bergen, im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum 61. "Dennoch sind es weniger Bergtote als im Corona-Rekordjahr 2021", sagte Roland Ampenberger, Sprecher der Bergwacht.
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Damals hatte die Bergwacht 85 Tote gezählt. Die Beschränkungen während der Pandemie, als Reisen und Freizeitaktivitäten nicht wie sonst möglich waren, hatten damals dazu geführt, dass es in den Bergen einen großen Ansturm von Gästen gab.
Laut dem Sprecher verunglückten in diesem Jahr 32 der gestorbenen Menschen beim Wandern und Bergsteigen. "Neben Abstürzen sind Kreislaufversagen und Herzprobleme die Haupttodesarten in den Bergen", erklärte Ampenberger.
September war der arbeitsreichste Monat für Bergrettung
Bei der Zahl der Einsätze insgesamt verzeichnete die Bergwacht 2023 in der Sommerzeit eine Steigerung um 7 Prozent auf 3.448 Einsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mehr als ein Drittel der Einsätze spielte sich dabei in den Hotspots Allgäuer Hochalpen, Berchtesgadener Alpen sowie Wettersteingebirge und Karwendel ab. Der vergangene September war mit 673 Einsätzen der arbeitsreichste Monat für die Bergretter. Gutes Wetter habe da besonders viele Menschen in die Berge gelockt, sagte Ampenberger.
In rund 54 Prozent der Fälle sei die Bergwacht aufgrund in Not geratener Wanderer:innen sowie Bergsteiger:innen alarmiert worden. Zu Unfällen mit Mountainbiker:innen rückten die Retter:innen 650-mal aus.
Der Start in die Wintersaison verlief für die Bergwacht ungewöhnlich. Denn selbst beim Schneechaos Anfang Dezember war die Bergrettung gefordert. In den Landkreisen Rosenheim und Miesbach rückte sie zu mehreren Einsätzen außerhalb ihres ursprünglichen Einsatzgebiets aus. "Mehrfach waren wir für den Rettungsdienst in der Patientenversorgung im Tal unterwegs", erläuterte Ampenberger. "Normalerweise sind wir nicht im ländlichen und urbanen Raum unterwegs."
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa