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Jagdhunde besonders gefährdet

Tödliche Gefahr für Hunde: Wildschwein-Virus in NRW festgestellt

  • Veröffentlicht: 17.10.2024
  • 10:42 Uhr
  • Stefan Kendzia
Die Aujeszkysche Krankheit ist vor allem bei Wildschweinen weit verbreitet.
Die Aujeszkysche Krankheit ist vor allem bei Wildschweinen weit verbreitet.© Gregor Fischer/dpa/dpa-tmn

Die ansteckende Tierseuche "Aujeszkysche Krankheit" (auch Wildschwein-Virus) ist aktuell im nordrhein-westfälischen Engelskirchen bei einem toten Frischling nachgewiesen worden. Jagdhunde sollen besonders gefährdet sein.

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Wie der Landrat des Oberbergischen Kreises in einer Pressemitteilung warnt, sollen Hundebesitzer:innen derzeit besonders aufmerksam sein: Bei einem erlegten Wildschwein habe man das Aujeszky-Virus entdeckt (positiver Antikörpernachweis).

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Hochansteckend und nicht heilbar

Die hochansteckende, nicht heilbare Viruserkrankung ist generell eine bei Schweinen auftretende Krankheit, die bundesweit im Wildschweinbestand verbreitet sein soll. Eine Seltenheit ist das Virus nicht: Pro Monat sollen im Kreis Euskirchen acht bis zehn Fälle auftreten. Im Oberbergischen Kreis sei es 2022 allerdings zum letzten Mal nachgewiesen worden.

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Erkrankung verläuft bei Hunden meist tödlich

Die Viruserkrankung verläuft bei den Namensgebern, bei Schweinen also, in der Regel "ohne größere Symptome", wie der WDR berichtet. Bei Hunden - insbesondere bei Jagdhunden - soll das dramatisch anders sein. Ist ein Hund mit dem Virus infiziert, verläuft die Krankheit meist tödlich. Daher sollten besonders Jäger ihre Hunde im Blick haben und vor allem von erlegten Schweinen fernhalten.

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Besonders Jagdhunde sind gefährdet

"Die Übertragung kann etwa durch Nasensekrete passieren, oder wenn das Fleisch eines akut infizierten Tieres verfüttert wird", so Philipp Ising vom Oberbergischen Kreis. Schnüffelt ein Hund also an einem verendeten Tier, in dem das Virus aktiv ist, kann das bereits eine Ansteckung zur Folge haben.

Für ganz normale Haushunde, mit denen man durch den Wald spaziert, soll die Gefahr minimal sein. "Für den Spaziergänger-Hund ist das nicht gefährlich, der kommt ja nicht im Berührung mit den Tieren", so Ising. "Wir empfehlen deshalb, Hunde nicht frei durch den Wald laufen zu lassen, sondern mit den Tieren auf den Wegen zu bleiben."

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Anzeichen einer Infektion

Sollte sich ein Hund tatsächlich mit dem Aujeszky-Virus angesteckt haben, dann sollen sich nach vier bis sieben Tagen nach Infektion neuronale Auffälligkeiten zeigen. "Dann kann das Tier benommen oder unkoordiniert wirken, manchmal verweigert es auch die Nahrungsaufnahme", beschreibt Ising. Ebenso sei ein starker Juckreiz der Tiere ein typisches Zeichen.

Nur Pferde sind vor einer Infektion gefeit

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) beschreibt, ist die Tierseuche nach dem ungarischen Tierarzt Aldar Aujeszky benannt, der die Krankheit 1902 zum ersten Mal beschrieb. Bei der Krankheit handelt es sich um eine Herpesvirusinfektion, die fast alle Säugetierarten außer Pferden befallen kann.

Menschen sind nicht gefährdet, es sind jedoch vereinzelt Laborinfektionen bekannt geworden. Die auch "Pseudowut" oder "Juckseuche" genannte Infektion äußert sich in den meisten Fällen in starkem Hautjucken und Lähmungen, die häufig tödlich verlaufen. Die Virusinfektion ist meldepflichtig.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • WDR: "Wildschwein-Virus kann für Hunde tödlich sein"
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