Betäubungsmittel für Elefanten
Tödliche Droge Carfentanyl erstmals in Bayern aufgetaucht
- Aktualisiert: 14.02.2024
- 08:35 Uhr
- Joachim Vonderthann
Mit dem Opioid werden normalerweise Elefanten und Nashörner betäubt. Für Menschen ist eine Überdosis oft lebensgefährlich.
Das Wichtigste in Kürze
Die Münchner Polizei hat zum ersten Mal die Droge Carfentanyl im Freistaat sichergestellt.
Das Betäubungsmittel war Heroin-Pulver beigemischt.
Darum ist Carfentanyl für den Menschen lebensgefährlich.
Carfentanyl wird eigentlich zur Betäubung von Elefanten und Nashörnern verwendet. Jetzt hat die Münchner Polizei erstmals eine Einheit des gefährlichen Rauschgifts sichergestellt. Die Probe sei bereits im Dezember vergangenen Jahres bei einem Verdächtigen im Stadtteil Bogenhausen beschlagnahmt worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) am Montag (12. Februar) mit.
Droge war Heroin beigemischt
Die Beamt:innen waren zunächst davon ausgegangen, dass es sich bei dem bräunlichen Pulver um Heroin handelte. Mit einer Untersuchung im LKA-Labor stellten Sachverständige jedoch fest, dass in dem Rauschgift auch Carfentanyl enthalten war. Der Stoff ist laut Polizei ein stark wirkendes Opioid, das beim Konsum schmerzlindernd und euphorisierend wirke. Eine Überdosis führe zu lebensgefährlichen Nebenwirkungen wie einem Atemstillstand, außerdem zu Übelkeit, Schwindel, Bewusstlosigkeit und Koma.
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Die Gefahr einer Überdosierung ist laut LKA sehr hoch, da Carfentanyl eine 7.500-fach stärkere analgetische Wirkung als Morphin besitzt. Gerade bei pulverförmigen Proben bestehe daher ein unkalkulierbares Risiko der Überdosierung.
Schon mehrere Dutzend Todesfälle
In Deutschland sei Carfentanyl erstmals 2016 in der Drogenszene sichergestellt worden. Die Europäische Drogenbeobachtungsstelle EMCDDA meldete mehrere Dutzend Todesfälle, die mit dem Konsum des Rauschgifts zusammenhängen, unter anderem in Belgien, Estland, Norwegen, Schweden und Großbritannien. Das bayerische LKA warnte wegen der lebensbedrohlichen Folgen ausdrücklich vor dem Konsum von Carfentanyl.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa