Brisanter Vorschlag
Streit ums Elterngeld: Lindner-Berater fordert Abschaffung, SPD hält dagegen
- Veröffentlicht: 26.08.2024
- 12:06 Uhr
- Benedikt Rammer
In einem gewagten Vorstoß schlägt Lars Feld, Wirtschaftsberater von FDP-Chef Christian Lindner, die Abschaffung des Elterngeldes vor. Die SPD lehnt diesen Vorschlag vehement ab und betont die Notwendigkeit einer Reform zur besseren Unterstützung von Familien.
Das Wichtigste in Kürze
Lars Feld schlägt vor, das Elterngeld abzuschaffen, um den Bundeshaushalt zu entlasten.
Die SPD widerspricht und fordert eine Reform des Elterngeldes, um es effektiver zu gestalten.
Uneinigkeit herrscht auch bezüglich des Themas Ehegatten-Splitting.
Der Freiburger Ökonom Lars Feld, der Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in gesamtwirtschaftlichen Fragen berät, hat für viel Wirbel gesorgt. In einem Interview mit der "Rheinischen Post" äußerte Feld, dass das Elterngeld "alle seine Ziele verfehlt" habe und schlägt dessen Abschaffung vor, um die Haushaltslücke zu schließen.
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Gegenwind von der SPD
"Der Staat sollte das Elterngeld in seiner Gesamtheit auf den Prüfstand stellen", betonte Feld. Er fügte hinzu: "Die Erwerbstätigkeit von Frauen ist, jedenfalls nach dem zweiten Kind, nicht gestiegen. Die Geburtenrate hat es schon gar nicht erhöht." Diese Aussagen legen nahe, dass Feld die finanziellen Ausgaben in Höhe von acht Milliarden Euro pro Jahr für das Elterngeld als nicht gerechtfertigt ansieht.
Die SPD, vertreten durch Serpil Midyatli, reagierte prompt und energisch auf Felds Äußerungen. Midyatli argumentiert, dass das Problem nicht das Elterngeld selbst sei, sondern die Rahmenbedingungen, die es begleiten. "Das Elterngeld muss so weiterentwickelt werden, dass es mehr partnerschaftliche Aufteilung der Care-Arbeit ermöglicht", erklärte sie gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Uneinigkeit bei Ehegatten-Splitting
Anders als Feld sprach sich die SPD-Politikerin für eine Abschaffung des Ehegattensplittings aus: "Nicht die Schließung der Ehe sollte steuerlich begünstigt werden, sondern die Entscheidung, Kinder zu bekommen und sie großzuziehen", so Midyatli. "Kinder zu haben darf kein Armutsrisiko sein."
Feld hatte sich für den Verbleib des Ehegatten-Splittings ausgesprochen: "Eine Ehe bedeutet, dass zwei füreinander einstehen. Das muss sich auch im Steuerrecht spiegeln", begründete er.
- Verwendete Quellen:
- RedaktionsNetzwerk Deutschland: "Lindner-Berater würde Elterngeld streichen, SPD widerspricht"
- Rheinische Post: "Lars Feld: Staat sollte das Elterngeld auf den Prüfstand stellen"