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Gewerkschaftsaufruf

Streik bei Amazon zum "Black Friday"

  • Veröffentlicht: 24.11.2022
  • 13:34 Uhr
  • Anne Funk
In Niedersachsen werden zum "Black Friday" Amazon-Standorte bestreikt.
In Niedersachsen werden zum "Black Friday" Amazon-Standorte bestreikt.© Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Man wolle "nicht mehr wie der Esel hinter der Möhre herrennen", so ein Verdi-Vertrauensmann über die Situation der Angestellten bei Amazon. Der Vorwurf: Der Online-Händler verdanke seinen Erfolg den Beschäftigten, schätze deren Arbeit aber nicht ausreichend wert.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am "Black Friday" locken Unternehmen mit großen Rabatten.

  • Auch für Amazon sind die Tage um den "Black Friday" die konsumreichste Zeit des Jahres.

  • In Niedersachsen hat die Gewerkschaft Verdi zum Streik an Amazon-Standorten aufgerufen, da den Beschäftigten zu wenige Wertschätzung ihrer Arbeit zukomme.

Für Amazon ist es die "konsumreichste Zeit des Jahres": die Tage um den "Black Friday". Mit Rabatten werden Kund:innen gelockt, in Massen zu bestellen. Allerdings werde der für den Konzern so erfolgreiche Zeitraum auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen, so die Gewerkschaft Verdi. Daher wurde nun an Standorten in Norddeutschland zum Streik aufgerufen, am Donnerstag (24. November) und Freitag (25. November) soll nach einem Bericht des NDR die Arbeit niedergelegt werden.

"Der Grund: Amazon weigert sich nach wie vor, die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels Niedersachsen anzuerkennen", schreibt Verdi in einer Mitteilung. Seit Jahren argumentiere der Online-Händler, er sei kein Einzelhandels-, sondern ein Logistikunternehmen. Am Donnerstag verwies er darauf, dass Mitarbeitende in der Logistik im September eine Gehaltserhöhung bekommen hätten. Der umgerechnete Einstiegslohn einschließlich Boni liege bei mindestens 13 Euro brutto je Stunde, berichtet der NDR.

"Die Gesundheit der Beschäftigten leidet"

"Die Gesundheit der Beschäftigten leidet massiv unter der Leistungs- und Arbeitsdichte, hinzu kommen finanzielle Sorgen", erklärt Sandra Schmidt, Gewerkschaftssekretärin im Landesfachbereich Handel in Niedersachsen. Daher finden in diesen Tagen unter dem Motto "make amazon pay" ("bringt Amazon dazu, zu zahlen") weltweit Aktionen statt, die auf die Arbeitsbedingungen bei Amazon aufmerksam machen sollen. Am Standort Winsen (Luhe) habe der zweittägige Ausstand bereits am Donnerstag um 5:45 Uhr mit der Frühschicht begonnen, in Achim wurde ebenfalls für Donnerstag und Freitag zum Streik aufgerufen.

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Amazon sorgt sich nicht um Einbußen

Amazon verdanke seinen kommerziellen Erfolg den Beschäftigten, doch es fehle die "nötige Wertschätzung", zitiert Verdi Rainer Reising, einer der Verdi-Vertrauensleute. "Wir wollen einfach nicht mehr wie der Esel hinter der Möhre herrennen, sondern über unsere Einkommen und Arbeitsbedingungen mitbestimmen." Zwar habe der Konzern die Stundenlöhne in den vergangenen Jahren mehrmals erhöht. Allerdings blieben die Einkommen durch längere Arbeitszeiten und niedrige oder fehlende Sonderzahlungen oft um mehrere hundert Euro unter denen von Kolleg:innen in vergleichbaren tarifgebundenen Unternehmen.

Der Online-Händler selbst macht sich offenbar keine Sorgen wegen des Streiks: Man erwarte keine Auswirkungen auf die Kundschaft, berichtet der NDR. 

Verwendete Quellen:

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