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KBV-Forderung

Strafgebühr bei unentschuldigtem Fehlen: Kassenärzte fordern härtere Maßnahmen

  • Aktualisiert: 10.09.2024
  • 17:41 Uhr
  • Lisa Apfel

Einen Termin beim Arzt ausmachen, dann aber nicht auftauchen: Das ist der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ein Dorn im Auge - sie will dafür zur Kasse bitten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kassenärztliche Bundesvereinigung fordert Strafgebühren, sollten Patient:innen unentschuldigt bei einem Arzttermin fehlen.

  • Die Strafe sollten die Krankenkassen zahlen, so KBV-Chef Andreas Gassen.

  • Manche Praxen verlangen bereits Strafgebühren.

Unentschuldigt nicht zu seinem Arzttermin erscheinen: Das könnte zukünftig finanzielle Konsequenzen haben - zumindest, wenn es nach der Kassenärztlichen Bundesvereinigung geht. Die fordert nämlich von den Krankenkassen Strafzahlungen für Patient:innen für unentschuldigte Abwesenheit.

Ausfallgebühr bei verpasstem Arzttermin?

"Es ist nicht nur ärgerlich, wenn Patienten Termine in Praxen buchen und diese einfach verstreichen lassen. Praxen können Termine ja nicht zweimal vergeben. Angemessen wäre eine von den Krankenkassen zu entrichtende Ausfallgebühr, wenn deren Versicherte Termine vereinbaren und dann unentschuldigt nicht wahrnehmen", sagte der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen der "Bild".

Der Zeitung zufolge gibt es erste Arztpraxen, die von Patienten für unentschuldigtes Fehlen 40 Euro Strafgebühr verlangen.

Gassen nahm die Ärzt:innen in Schutz und betonte, dass die geblockten Termine für andere Patienten nicht zur Verfügung stünden. Forderungen nach mehr und schnelleren Terminen nannte der KBV-Chef vor dem Hintergrund "lächerlich".

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Krankenkassen gegen Strafgebühren

Krankenkassen wie die AOK wollen von den Strafzahlungen indes nichts wissen: "Besseres Terminmanagement und Erinnerungsservices sind effektiver als Strafgebühren", zitiert die "Bild" die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann.

Auch der Patientenbeauftragte der Bundesregierung hält nichts von Strafgebühren. Er verlangte stattdessen vertrauensvolle Beziehungen zwischen Ärzt:innen und Patient:innen. "Straf- und Praxisgebühren haben sich als Irrweg erwiesen", betonte Stefan Schwartze (SPD).

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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