Alternative zu Kartoffel-Chips
Stiftung Warentest: Acht Sorten Linsen-Chips getestet – nur zwei sind gut
- Veröffentlicht: 10.03.2023
- 15:25 Uhr
- Clarissa Yigit
Kartoffel-Chips – zu fettig, zu salzig, zu ungesund! Also dann besser zur gesünderen Alternative, den Chips aus Linsen oder Kichererbsen greifen? Schließlich haben diese doch viel weniger Fett und Kalorien als die Chips aus Kartoffeln. Leider stimmt dies so nicht ganz, wie ein Test der "Stiftung Warentest" nun ergeben hat. Lediglich zwei von acht getesteten Sorten erhielten die Note "gut".
Das Wichtigste in Kürze
Die "Stiftung Warentest" hat acht Sorten Linsen und Kichererbsenchips getestet.
Viele Anbieter werben mit falschen Angaben auf ihren Verpackungen der Chips.
Lediglich zwei Sorten erhielten die Note "gut".
Chips aus Linsen sollen angeblich gesünder als Kartoffel-Chips sein, da sie weniger Fett und Kalorien haben – im Schnitt allerdings mehr Salz. Gut sind aber noch lange nicht alle, wie die "Stiftung Warentest" nun herausfand.
So hätten die Hülsenfrüchte-Chips im Vergleich zu Chips oder Snacks aus Kartoffeln je nach Produkt zwischen 30 und 55 Prozent weniger Fett, was ein Vergleich des Testinstituts ergab. Hierbei wurden die Gehalte der Linsen- und Kichererbsen-Chips mit denen aus dem Kartoffelchips-Test verglichen. Janine Schlenker, Test-Projektleiterin bestätigte: "Im Schnitt enthalten sie rund 50 Prozent weniger Fett."
Die Kalorienersparnis im Vergleich mit rund 15 Prozent sei allerdings nicht so hoch. Somit seien Linsen- und Kichererbsen-Chips zwar fettärmere Alternativen aber immer noch sehr energiereiche Snacks.
Zudem würden Kartoffelchips im Schnitt weniger Salz enthalten.
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Anbieter versprechen zu viel
Geprüft wurden Markenchips von "Funny-Frisch", "Lorenz", "Heimatgut" und "Eat Real" sowie Produkte von "Aldi", "Lidl", "Rossmann" und "dm", wie es auf der Internetseite der "Stiftung Warentest" heißt. Es wurden Noten von gut bis ausreichend vergeben. Einiger Anbieter dieser Chips-Alternativen versprechen auf ihren Packungen allerdings mehr, als drin ist.
So wirbt Lidl etwa auf der Tüte, dass die Chips "14 Prozent Protein" hätten – analysiert haben die Warentester:innen lediglich 11,6 Prozent.
Auch Rossmann gehört zu den schwarzen Schafen, da er sein Produkt als "reichhaltige Ballaststoffquelle" bezeichnet. Laut EU-Health-Claim-Verordnung müssten für einen hohen Ballaststoffgehalt mindestens sechs Gramm auf 100 Gramm enthalten sein – bei dem getesteten Produkt waren es lediglich vier Gramm. Hier reichte die Bewertung nur für ein Ausreichend auf Grund der Deklaration.
Der Bio-Anbieter Heimatgut wirbt mit "Selbstverständlichkeiten" wie etwa dem Hinweis "Ohne Konservierungsstoffe" und erhielt dafür ebenfalls ein Ausreichend. Diese seien bei Chips generell unüblich – bei Bio-Chips sogar nicht zulässig.
Geschmacklich konnten die Tester:innen auch nicht feststellen, ob es Linsen oder Kichererbsen waren – die Chips schmeckten lediglich nach Hülsenfrucht.
Gute Nachrichten
Einen Pluspunkt erhielten die Chips-Alternativen. So wurden die Gehalte von Acrylamid in allen Chips weit unterhalb des gültigen EU-Richtwerts gemessen. Mineralölrückstände seien ebenfalls kein Thema.
- Verwendete Quellen:
- Stiftung Warentest: "Nur zwei von acht sind gut"
- Stiftung Warentest: "Leichte Konkurrenz für Kartoffelchips"