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Umfrage zu Plänen der Regierung

Stationierung von US-Raketen ab 2026: Jeder zweite Deutsche befürchtet Eskalation

  • Aktualisiert: 09.08.2024
  • 11:30 Uhr
  • Franziska Hursach
Das Weiße Haus und die Bundesregierung haben beschlossen, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder weitreichende Waffensysteme stationieren können.
Das Weiße Haus und die Bundesregierung haben beschlossen, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder weitreichende Waffensysteme stationieren können.© Petty Off 2. Cl Zachary Grooman/U.S. Navy via DVIDS/dpa

Eine neue Umfrage offenbart: Viele Deutsche sind besorgt über die geplanten US-Raketen in Deutschland.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 2026 sollen in Deutschland US-Raketen stationiert werden, die bis nach Russland reichen können.

  • Eine Umfrage zeigt, dass rund 50 Prozent der Deutschen befürchten, dies könnte zu einer Eskalation des Konflikts mit Russland führen.

  • Während im Westen eine Mehrheit die Pläne unterstützt, gibt es in Ostdeutschland starke Bedenken.

Ab 2026 sollen in Deutschland US-Raketen stehen, die Russland erreichen können. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die Zeitungen der Funke Mediengruppe ist etwa die Hälfte der Deutschen besorgt, dass eine mögliche Stationierung weitreichender US-Raketen in Deutschland zu einer Eskalation des Konflikts mit Russland führen könnte.

Hälfte der Deutschen besorgt

Bei der Befragung, die vom 5. bis 7. August stattfand, antworteten 50 Prozent der rund 5.000 befragten Bundesbürger:innen ab 18 Jahren, dass sie eine solche Eskalation für möglich halten. 38 Prozent gaben an, dass sie diese Sorge nicht teilen, und 12 Prozent waren unentschieden.

Im Video: Wegen US-Waffen in Deutschland - Kreml spricht von "Kaltem Krieg"

Am Rande des NATO-Gipfels im Juli hatten das Weiße Haus und die Bundesregierung angekündigt, dass die USA ab 2026 wieder Waffensysteme in Deutschland stationieren wollen, die weit nach Russland hineinreichende Reichweiten haben. Dabei handelt es sich um Tomahawk-Marschflugkörper, SM-6-Raketen und neue Hyperschallwaffen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte argumentiert, die Waffen dienten der Abschreckung und es gehe darum, einen Krieg zu verhindern. Laut Umfrage erwarten 47 Prozent der Befragten eine solche Abschreckungswirkung auf Russland. 45 Prozent sehen das nicht so.

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Ostdeutsche sehen Waffen-Stationierung kritisch

Auch innerhalb der SPD gibt es kritische Stimmen zu den Plänen. Fraktionschef Rolf Mützenich äußerte Bedenken hinsichtlich der Möglichkeit einer militärischen Eskalation.

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Vor den bevorstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg zeigen die Ostdeutschen eine eher skeptische Haltung gegenüber den Stationierungsplänen: 26 Prozent unterstützen diese, während 60 Prozent dagegen sind. Im Westen Deutschlands ist die Zustimmung größer: Hier befürworten 50 Prozent die Pläne, während 36 Prozent ablehnend eingestellt sind.

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SPD-Chef Klingbeil: "Stationierung ist richtig"

SPD-Chef Lars Klingbeil hat die Pläne für eine Stationierung verteidigt.

Diese Stationierung ist richtig, weil sie uns hilft, dass wir uns wehren können, falls Russland auf die Idee kommen sollte, uns anzugreifen.

Sie sei Teil der glaubwürdigen Abschreckung. Gleichzeitig müsse die Bundesregierung deutlich kommunizieren. "Die Regierung muss dazu nach der Sommerpause im Bundestag besser erklären, worum es geht: Russland führt einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zwei Stunden von uns entfernt", sagte Klingbeil. Er wolle als deutscher Politiker garantieren können, "dass sich dieser Krieg nicht auf Deutschland ausweitet".

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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