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Wegen Zusatzkosten für Handgepäck

Ryanair, Easyjet und andere: Saftige Strafen für Billig-Airlines in Spanien

  • Aktualisiert: 04.06.2024
  • 11:58 Uhr
  • dpa
Die spanische Regierung verhängt Millionenstrafen gegen Billig-Airlines wie Ryanair und Easyjet aufgrund unzulässiger Handgepäck-Praktiken
Die spanische Regierung verhängt Millionenstrafen gegen Billig-Airlines wie Ryanair und Easyjet aufgrund unzulässiger Handgepäck-Praktiken© Adobe

Viele Flugpassagier:innen ärgern sich, wenn sie für Handgepäck zusätzlich zahlen müssen. Eine Entscheidung der linken Regierung in Spanien wird sie freuen.

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Die spanische Regierung hat vier sogenannte Billig-Airlines mit Geldstrafen von insgesamt gut 150 Millionen Euro belegt. Grund sind die Zusatzkosten für die Mitnahme von Handgepäck und anderer als unzulässig bewerteter Praktiken.

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Millionenstrafe aus Madrid für Ryanair, Easyjet, Vueling und Volotea

Betroffen sind die Gesellschaften Ryanair, Easyjet, Vueling und Volotea, berichten Medien unter Berufung auf das zuständige Ministerium für Soziale Rechte und Verbraucherschutz in Madrid. Die linke Regierung bestätigte diese Informationen, wollte aber zunächst keine Details nennen.

Der spanische Verbraucherschutzverein Facua, auf dessen Anzeige hin das Ministerium im vergangenen Sommer ein Sanktionsverfahren eingeleitet hatte, bezeichnete die Strafen als "historisch". "Genau dafür setzen wir uns ein, um Betrug und illegalen Praktiken ein Ende zu setzen", sagte Facua-Generalsekretär Rubén Sánchez vor Journalisten in Sevilla. "Zum ersten Mal in unserer Geschichte können wir sagen, dass wir auch mit der Höhe einer Geldstrafe zufrieden sind", betonte er.

EU-weite Standards für Handgepäck-Regeln gefordert

Der Direktor für Rechts- und Wirtschaftsfragen beim Europäischen Verbraucherverband (BEUC), Agustín Reyna, sprach von einem "starken und willkommenen Signal" der spanischen Behörden: "Die unfaire Politik der Fluggesellschaften in Bezug auf Handgepäck muss aufhören." Nun gelte es, EU-weite Standards für Handgepäckregelungen einzuführen, um die Vorgaben der Fluggesellschaften für Verbraucher:innen zu harmonisieren und Flugreisende zu entlasten, fordert Reyna.

Der spanische Verband ALA, der nach eigenen Angaben mehr als 60 in EU-Ländern tätige Airlines vertritt, kritisiert die Entscheidung, die in der Praxis einem Verbot der von einigen Fluggesellschaften erhobenen Handgepäck-Gebühren gleichkommt. Das werde den Verbraucher:innen schaden, vor allem "den 50 Millionen Passagieren, die kein Handgepäck in der Kabine mit sich führen", hieß es in einer Mitteilung. Den Reisenden werde die Möglichkeit genommen, "für genau das zu zahlen, was sie brauchen".

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Ermittlungen aufgrund umstrittener Airline-Praktiken

Die Ermittlungen aufgrund verschiedener umstrittener Praktiken waren aufgenommen worden, nachdem mehrere Low-Cost-Airlines ihre Handgepäck-Regeln verschärft hatten. Nach Ansicht des Ministeriums verstößt dies gegen das spanische Gesetz, weil Leistungen, die traditionell im Ticketpreis inbegriffen waren, nun gesondert in der Rechnung gestellt wurden. Außerdem werben die Fluggesellschaften in der Regeln mit dem Preis ohne Zusatzkosten.

Die spanischen Behörden nehmen auch andere Praktiken ins Visier, die als nicht gesetzeskonform betrachtet werden. Dazu zählen unter anderem die Aufpreise für Sitzplatzreservierungen, vor allem für Begleiter:innen von Personen, die jünger als 18 Jahre sind. Gegen die Entscheidung des Ministeriums können Einsprüche erhoben werden. ALA schließt rechtliche Schritte nicht aus.

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