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Einsatz von Düngemitteln

Spanien: Laut einer Studie steigert Nitrat in Leitungswasser Prostatakrebs

  • Veröffentlicht: 15.03.2023
  • 16:12 Uhr
  • Clarissa Yigit
Laut einer in Spanien durchgeführten Studie könne Nitrat in Leitungs- und Flaschenwasser ein Risikofaktor für Prostatakrebs sein.
Laut einer in Spanien durchgeführten Studie könne Nitrat in Leitungs- und Flaschenwasser ein Risikofaktor für Prostatakrebs sein.© Foto: Sven Hoppe/dpa

Wissenschaftler:innen in Spanien fanden heraus, dass das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, mit der Aufnahme von Nitrat in Leitungs- und Flaschenwasser steige. Reichlich Obst und Gemüse sollten daher auf dem Speiseplan stehen, um dem Krankheitsrisiko vorzubeugen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Studie unter der Leitung des "Barcelona Institute for Global Health" in Spanien wurde ersichtlich, dass Nitrat das Risiko für Prostatakrebs erhöhe.

  • Für diese Recherche wurden 697 Krebspatienten untersucht.

  • Die Aufnahmen von Obst, Gemüse als auch Ballaststoffen und Vitamin C würden das Krebsrisiko mindern. .

Eine in Spanien durchgeführte Studie unter der Leitung des "Barcelona Institute for Global Health" (ISGlobal) kam zu dem Ergebnis, dass der Konsum von Nitrat in Leitungs- und Flaschenwasser ein Risikofaktor für Prostatakrebs sein könne. Alleine in Deutschland erkranken jährlich rund 63.400 Männer an einem Prostatakarzinom, das somit die häufigste Krebsart bei Männern ist, wie das Onko-Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft berichtet.

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Wie gelangt Nitrat ins Wasser?

Nitrat gelangt über Stickstoffdünger, der in der Landwirtschaft verwendet wird, ins Grundwasser. Um den Nitratgehalt im Trinkwasser zu reduzieren, müsse zunächst der willkürliche Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft beendet werden.

Trihalomethanen (THM) sind ein Nebenprodukt der Trinkwasserdesinfektion durch Chlor. Bei TMH wurde zudem ersichtlich, dass eine hohe Konzentration im Wasser durch Inhalation oder über die Haut ebenfalls eine Rolle bei einer Krebserkrankung spielen könne.

Beides wird häufig in Leitungs- und Flaschenwasser festgestellt und zählt zu den meisten Verunreinigungen im Wasser, schreibt der "Focus". 

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Wie wirkt sich Nitrat und TMH auf das Krebsrisiko aus?

Inwieweit die Aufnahmen von Nitrat und TMH Auswirkungen auf die Gesundheit haben könne, erforschten die Wissenschaftler:innen. Sie untersuchten 697 Menschen – 97 davon mit sehr aggressiven Tumoren – die auf Grund von Prostatakrebs in der Zeit von 2008 bis 2013 in spanischen Krankenhäusern behandelt wurden.

Anhand der Menge an Trinkwasser, der Herkunft des Flaschenwassers sowie des Wohnortes berechneten die Forscher:innen, wie viel Nitrat und TMH im Trinkwasser enthalten waren, das die betroffenen Personen seit ihrem 18. Lebensjahr zu sich genommen haben.
927 gesunde Männer im Alter von 38 bis 85 Jahren wurden als Kontrollgruppe hinzugezogen.

Die Auswertung und der Vergleich der beiden Probandengruppen ergaben, dass eine hohe Nitrataufnahme auch mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs verknüpft war. Allerdings sei die Studie nur ein erster Hinweis für einen Zusammenhang zwischen Nitrat und Prostatkrebs – noch kein kausaler Zusammenhang, erklärt Studienleiterin Carolina Donat-Vargas.

Wie kann der Mensch sich schützen?

Die Ernährung spielt bei der Krebsprävention eine wichtige Rolle. Männer, die einen hohen pflanzlichen Anteil in ihrer Ernährung aufwiesen, hätten ein 52 Prozent geringeres Risiko, dass ein diagnostizierter Prostatakrebs weiter fortschreitet, schreibt der "Focus" und beruft sich dabei auf eine Studie des "National Cancer Institute of the National Institutes of Health" (New York).

Ballaststoffe, Obst, Gemüse und Vitamin C sollten daher im Ernährungsplan integriert werden. Die enthaltenen Antioxidantien, Vitamine und Polyphenole könnten die Bildung von Nitrosaminen im Magen hemmen, wie Donat-Vargas ergänzt. Nitrosamine sind Verbindungen mit krebserzeugendem Potenzial. Vitamin C habe zudem eine "signifikante Antitumoraktivität gezeigt" und Ballaststoffe unterstützen die Darmbakterien, die vor Giftstoffen aus Lebensmitteln schützen – einschließlich Nitrosaminen.

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