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Experte sicher

So will Wladimir Putin den Krieg gewinnen

  • Aktualisiert: 22.12.2022
  • 17:11 Uhr
  • Clarissa Yigit

Rund zehn Monate dauert der Krieg in der Ukraine an und ein Ende ist nicht abzusehen. Nun meldet sich ein in der Sowjetunion geborener britischer Historiker und Russland-Experte zu Wort und prophezeit einen jahrelangen Krieg.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland-Experte Sergey Radchenko glaubt an einen jahrelangen Krieg.

  • Wladimir Putin müsste bei frühzeitigem Rückzug um seine Macht fürchten.

  • Laut Radchenko müsse Putin zumindest die Gebiete zurückerobern, die er bereits annektiert hatte.

Sergey Radchenko von der Johns-Hopkins-Universität in Washington schrieb in einen Gastbeitrag für den britischen "Spectator", "dass Putin wisse, dass der Krieg bisher nicht gut für ihn gelaufen ist. Aber es sei auch nicht katastrophal schiefgelaufen – noch nicht." Putin setze auf seinen Erfolg in einem langen Krieg, erklärte Radchenko. Er könne einen Niederlage nicht akzeptieren, da Russlands Einfluss im nahen Ausland zusammenbrechen würde. Auch sei ein Aufstand gegen den Kremlchef bislang ausgeblieben, schrieb Radschenko weiter.

Russland glaubt an den Mythos, unbesiegbar zu sein

Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, sei Russland "auf dem Mythos der Unbesiegbarkeit" aufgebaut. Aus diesem Grunde müsste Wladimir Putin im Falle eines Rückzuges ohne bedeutsame Erfolge Angst haben, seine Macht zu verlieren.

Auch sei die Option, die aktuell besetzten Gebiete in der Ukraine zu behalten, den Krieg einzufrieren und der Öffentlichkeit dies als Sieg zu verkaufen, keine akzeptabel Lösung, wie Radchenko weiter erklärt. Dies würde die Ukraine nicht akzeptieren. Daher hält der Historiker es für unwahrscheinliche, dass Putin den Krieg zeitnah beenden und so eine Niederlage eingestehen würde. Radchenko ist der Überzeugung, dass die Ukraine auf lange Sicht im Nachteil sei. Außerdem benötige die Ukraine den Westen. In diesem Zusammenhang hoffe der russische Präsident Wladimir Putin auf die Kriegsmüdigkeit des Westens.

Sergey Radchenko hält es daher für möglich, das Russland bis zum Ende kämpfen wird mit dem Ziel, de facto eine Teilung der Ukraine zu erwirken. So müsse Putin nach Ansicht Radschenkos zumindest die Gebiete zurückerobern, die er bereits annektiert habe.

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Noch hält Russland zusammen

Wie Radchenko feststellte, halte Russland bislang noch zusammen. So hätten auch Sanktionen Putin bisher nicht lähmen können. Russland passe sich an seine neue Realität eines ewigen Konflikts mit dem Westen an, beschreibt Radchenko die aktuelle Lage abschließend.

  • Verwendete Quellen:
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