Vogelwelt
Seltenes Phänomen: Das Gefieder mancher Vögel kann ausbleichen
- Veröffentlicht: 14.04.2024
- 14:06 Uhr
- Christina Strobl
Immer wieder werden Vögel mit vereinzelten weißen Federn gesichtet. Dies sei jedoch höchst selten, kann aber an Ernährungsdefiziten oder auch den Genen liegen.
Das Wichtigste in Kürze
Das Phänomen, dass manche Vögel einzelne weiße Federn im Gefieder haben, gilt als höchst selten.
Gründe dafür sind meist ein Ernährungsdefizit oder genetische Veranlagungen.
Am häufigsten kommt das Phänomen bei Vögeln mit schwarzem Gefieder vor.
Bei den meisten Menschen sieht man das Alter insbesondere dadurch, dass die Haare von Jahr zu Jahr blasser werden, bei manchen wird das Haupthaar sogar gänzlich weiß. Vogelbeobachter:innen entdeckten nun auch einen ähnlichen Prozess des Älterwerdens bei manchen Vogelarten.
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Das Phänomen gilt als sehr selten
Immer wieder fallen Vögel auf, deren Gefieder mit der ein oder anderen weißen Feder versetzt ist. Wie Stefan Bosch vom Naturschutzbund Nabu Baden-Württemberg auffiel, sind davon oft Haussperlinge, Dohlen oder auch Rabenkrähen betroffen. "Vor allem schwarze Vogelarten mit weißen Federn fallen besonders auf und beschäftigen die Menschen", stellte Bosch fest.
Das Phänomen soll höchst selten sein. Genaue Zahlen gebe es mangels systematischer Erhebungen jedoch noch nicht. Vermutlich liege der Anteil im unteren einstelligen Prozentbereich. "Eine offensichtliche Häufung in Städten und Siedlungen kann mit Defiziten im Nahrungsangebot aber auch mit der erhöhten Beobachtungswahrscheinlichkeit zusammenhängen", erklärte Bosch.
"Weißlinge" haben es schwer einen Partner zu finden
Die Vögel werden "Weißlinge" genannt, verhalten sich laut Bosch arttypisch und seien von ihrem blassen Gefieder nicht beeinträchtigt. "Allerdings haben sie ein erhöhtes Risiko, keinen Partner zu finden oder von einem Beutegreifer erwischt zu werden", bemerkt der Vogelfreund. Mobbing gibt es demnach auch in der Vogelwelt.
Doch wie kommt es zu der seltenen Farbgebung? Stefan Bosch zufolge liege das daran, dass schwarze Farbpigmente bei den Vögeln fehlten. Dies könne verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise erbliche Faktoren, Krankheiten oder auch Ernährungsdefizite. Bei Rabenkrähen und Dohlen würden weiße Abschnitte in den Flügelfedern oft auf Nahrungsdefizite hindeuten, sowie auf eine schlechte Federqualität. "Diese Verfärbungen sind häufiger zu beobachten und hängen nachweislich mit Ernährungsdefiziten oft im städtischen Umfeld zusammen", erklärt Bosch.
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Nur Albinismus ist seltener
Wenn Vögel im fortschreitenden Alter gänzlich ausbleichen und letztlich komplett weiß sind, liege laut dem Experten dann an einer genetischen Ursache. Allerdings sei dieses Phänomen aber sehr selten. Noch seltener ist nur der Albinismus unter Vögeln, so Bosch. Bei Albinismus sind meist sämtliche Körperteile entfärbt und der durchblutete Augenhintergrund lässt die Augen rot erscheinen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa