"Schlimmste Tragödie"
Schwere Waldbrände in Chile - Zahl der Toten steigt auf 122
- Aktualisiert: 06.02.2024
- 12:07 Uhr
- Anne Funk
Tausende Hektar stehen in Chile in Flammen: Das südamerikanische Land kämpft derzeit mit schweren Waldbränden, Präsident Boric rief eine Staatstrauer aus.
Präsident Gabriel Boric spricht von der "schlimmsten Tragödie", die sein Land seit dem Erdbeben 2010, bei dem 520 Menschen starben, erlebt hat: In Chile wüten aktuell heftige Waldbrände, die jüngsten Behördenangaben zufolge bisher mindestens 122 Menschen das Leben gekostet haben. 32 der Opfer seien bereits identifiziert worden, so das Innenministerium des südamerikanischen Landes am Montag (5. Februar). Allerdings sei die Identifizierung der Leichen teils sehr schwer, so Marisol Prado vom Gerichtsmedizinischen Dienst Chiles. Noch immer werden Hunderte Menschen vermisst. Präsident Boric kündigte zu Ehren der Todesopfer eine zweitägige Staatstrauer ab Montag an.
Tausende Häuser betroffen
Am Sonntag (4. Februar) registrierte die Forstbehörde im ganzen Land 188 Brände auf einer Fläche von insgesamt fast 29.000 Hektar. Es seien bereits Tausende Häuser beschädigt oder zerstört worden, sagte Innenministerin Carolina Tohá. Allein in der Region Valparaíso seien es mehr als 3.000.
Am schwersten von den Bränden betroffen ist die Region westlich der Hauptstadt Santiago, wo nach Angaben der Regierung etwa 1,8 Millionen Menschen leben. Ein Brand habe sich nahe der Küstenstädte Valparaíso und Viña del Mar über etwa 11.000 Hektar ausgeweitet, hieß es.
Immer wieder kommt es im Sommer auf der Südhalbkugel in Chile zu schweren Waldbränden. So brannten im vergangenen Jahr im Zentrum und im Süden Chiles mehr als 425.000 Hektar Land ab - das entspricht in etwa der achtfachen Fläche des Bodensees. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa