Deutschland ist kein "Freizeitpark"
Scholz lehnt höheres Rentenalter ab - "Frage des Anstands"
- Veröffentlicht: 01.05.2024
- 05:47 Uhr
- Rebecca Rudolph
Kanzler Scholz erinnert zum 1. Mai an den Wert der Arbeit über das bloße Geldverdienen hinaus. In seiner Video-Botschaft kritisierte er zudem Debatten über einen späteren Rentenbeginn.
Das Wichtigste in Kürze
Olaf Scholz spricht sich gegen einen späteren Rentenbeginn aus.
"Das ist eine Frage des Anstands", sagte der Bundeskanzler per Video zum 1. Mai.
Damit könnte die FDP gemeint sein, die eine Rente mit 63 infrage stellt.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat eine Anhebung des Renteneintrittsalters erneut klar abgelehnt. "Für mich ist es eine Frage des Anstands, denen, die schon lange gearbeitet haben, nicht den verdienten Ruhestand streitig zu machen", sagte Scholz in einer Videobotschaft zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit. "Und auch die Jüngeren, die am Anfang ihres Berufslebens stehen, haben das Recht zu wissen, wie lange sie arbeiten müssen."
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Außerdem warnte zum Tag der Arbeit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vor Sozialkürzungen. "Der 1. Mai ist der Tag der Solidarität - wir lassen uns nicht auseinandertreiben", sagte der SPD-Politiker dem Berliner "Tagesspiegel" (Online).
Gerade zum Tag der Arbeit kann man nicht genug betonen: Ich lasse es nicht zu, dass Arbeitnehmerrechte rasiert und der Sozialstaat geschleift werden!
Hubertus Heil
Zum Tag der Arbeit sind Demonstrationen für bessere Arbeitsbedingungen geplant
An diesem Mittwoch (1. Mai) sind zum Tag der Arbeit in ganz Deutschland Demonstrationen für bessere Arbeitsbedingungen geplant. Im Zentrum des Geschehens steht eine zentrale Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Hannover, die um 11:00 Uhr beginnt. Angekündigt haben sich sowohl die DGB-Chefin Yasmin Fahimi als auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).
Die Arbeitnehmer:innen in Deutschland hätten noch nie so viele Stunden gearbeitet wie im vorigen Jahr, betonte Scholz. "Deshalb ärgert es mich, wenn manche abschätzig vom 'Freizeitpark Deutschland' reden." Es gebe mit über 46 Millionen Frauen und Männer mehr Erwerbstätige in Deutschland als je zuvor.
Der Kanzler sagte aber auch, es würden in den kommenden Jahren noch mehr Arbeitskräfte gebraucht. "Deshalb sorgen wir auch dafür, dass diejenigen schneller in Arbeit kommen, die vor Russlands Krieg in der Ukraine zu uns geflohen sind." Denn Arbeit sei mehr als Geldverdienen. "Arbeit heißt auch: Dazugehören, Kolleginnen und Kollegen haben, Anerkennung und Wertschätzung erfahren."
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa