"Hat auch gute Dinge getan"
Schockierende Aussagen: Ex-Stabschef wirft Trump Verharmlosung von Hitler vor
- Aktualisiert: 23.10.2024
- 17:14 Uhr
- Michael Reimers
Donald Trump soll laut seinem ehemaligen Stabschef John Kelly verstörende Aussagen über Adolf Hitler getätigt haben.
Das Wichtigste in Kürze
In Büchern über die Trump-Präsidentschaft war bereits zu lesen, dass der Ex-Präsident sich relativierend über Adolf Hitler geäußert haben soll.
Sein einstiger Stabschef im Weißen Haus, John Kelly, erklärt nun: Trump hat den Diktator häufiger schöngeredet.
So soll Trump unter anderem gesagt haben, Hitler habe auch einige gute Dinge getan.
Diese Aussagen von Donald Trumps ehemaligem Stabschef John Kelly könnten von Brisanz sein: Wie er in einem am Dienstag (22. Oktober) veröffentlichten Interview mit der "New York Times" sagte, habe er mehrfach von Trump zu hören bekommen: "Wissen Sie, Hitler hat auch einige gute Dinge getan."
Kelly: Trump wünschte sich Generäle wie "Hitlers Generäle"
Kelly habe dann auf Hitlers Rassismus und Faschismus als Beweggrund für dessen Handeln verwiesen, wonach die Unterhaltung meist versiegt sei, erklärte er weiter.
Kelly erklärte dem Blatt auch, Trump falle aus seiner Sicht "unter die allgemeine Definition eines Faschisten". Er hob dabei auf die Beschreibung von Faschismus als einer extrem rechten, autoritären und ultranationalistischen Ideologie, bei der es unter anderem einen diktatorischen Anführer, und eine Unterdrückung der Opposition gebe, hervor. Nach seinen Erfahrungen denke Trump, dass Amerika auf diese Weise besser zu regieren wäre, so Kelly.
Dem Magazin "The Atlantic" bestätigte Kelly zudem, dass Trump in einer Unterhaltung gesagt habe, er wünsche sich so loyale Generäle wie "Hitlers Generäle". Ein Sprecher von Trumps Wahlkampf-Team bestritt, dass Trump das gesagt habe. Das Trump-Lager hatte Kelly bereits zuvor Glaubwürdigkeit abgesprochen.
Kelly war schon öfter Quelle von Trump-Enthüllungen
Der frühere Marine-General Kelly war von 2017 bis 2019 Trumps Stabschef im Weißen Haus. Er galt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge bereits als Quelle ähnlicher Enthüllungen in den vergangenen Jahren, unter anderem in Büchern über die Trump-Präsidentschaft äußert sich nun in den beiden Interviews aber direkt.
Zur Begründung dafür, dass er nun öffentlich Stellung beziehe, verwies der 74-jährige Kelly auf Trumps jüngste Äußerungen über die "inneren Feinde", zu denen der Ex-Präsident mehrere bekannte Politiker der Demokraten zählte.
Trump will für die Republikaner wieder ins Weiße Haus einziehen. In Umfragen liegt er weitgehend gleichauf mit der demokratischen Kandidatin Kamala Harris.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa