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"Wenn eine Krise oder ein Krieg kommt"

Russische Aggression: Schweden, Finnland und Norwegen bereiten sich auf Kriegsszenario vor

  • Veröffentlicht: 19.11.2024
  • 13:45 Uhr
  • Claudia Scheele

Schweden, Norwegen und Finnland bereiten ihre Bevölkerung auf die Möglichkeit eines Krieges vor. Dafür wurden Broschüren versendet und eine Website geschaltet.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweden versendet eine 32-seitige Broschüre mit Tipps für Krisen und einen möglichen Krieg an Millionen Haushalte.

  • Auch Finnland und Norwegen bereiten ihre Bevölkerung auf ein mögliches Kriegsszenario vor.

  • Die aktuelle Lage verdeutlicht die Dringlichkeit für eine solche Vorbereitung.

Während der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine für Deutschland etwas weiter weg ist, ist die Bedrohung für die skandinavischen Länder spürbar näher. Schweden, Norwegen und Finnland haben nun Kampagnen gestartet, mit denen sie ihre Bevölkerung auf einen möglichen Krieg vorbereiten wollen.

Die schwedische Zivilschutzbehörde (MSB) hat am Montag (18. November) rund fünf Millionen Broschüren mit dem Titel "In case of crisis or war" ("Wenn eine Krise oder ein Krieg kommt") verschickt. Die Broschüre ist auch als Download über die Seite msb.se in verschiedenen Sprachen verfügbar - darunter Arabisch, Englisch, Finnisch und Ukrainisch.

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Schwedische Bevölkerung soll vorbereitet sein

Der Direktor der schwedischen MSB, Mikael Frisell, erklärte: "Die Sicherheitslage ist ernst, und wir alle müssen unsere Widerstandskraft stärken, um verschiedenen Krisen und schließlich einem Krieg begegnen können." Die Bevölkerung wird in dieser Broschüre nicht nur auf einen Kriegsfall vorbereitet, sondern auch auf andere Notfälle, wie Naturkatastrophen oder Cyberangriffe.

Das Heft wurde seit dem Zweiten Weltkrieg bereits fünfmal an die Haushalte versandt und wird regelmäßig aktualisiert. Zuletzt wurde es 2018 versandt. Im diesjährigen Heft wurde ein größeres Augenmerk auf die Vorbereitung eines möglichen Krieges gelegt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 warnte Schweden immer wieder vor einem möglichen Krieg und rief die Bevölkerung auf, sich mental und auch logistisch auf einen Krieg vorzubereiten.

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Auch Norwegen und Finnland warnen vor Kriegsszenario

Neben Schweden hat auch Norwegen vor Kurzem eine Broschüre veröffentlicht, in der die Bevölkerung aufgefordert wurde, sich auf den Fall extremer Wetterbedingungen, Krieg und andere Bedrohungen vorzubereiten und im Notfall eine Woche lang alleine zurechtzukommen.

Finnland bereitet seine Bevölkerung ebenfalls vor und hat dazu eine Internetseite veröffentlicht. Auf der Website werden ebenfalls Informationen zur Vorbereitung auf verschiedene Krisen gesammelt. Angesichts der 1.340 Kilometer langen Grenze zu Russland ist die Sorge vor einem Kriegsszenarios groß - in der Bevölkerung und auch in der Regierung.

Finnlands Außenministerin Elina Valtonen ermahnte zuletzt Bundeskanzler Olaf Scholz zu Vorsicht nach seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Das Wichtigste ist, dass wir verstehen, dass es jetzt nicht dazu kommen darf, dass es wieder zu einem Wettrennen um Aufmerksamkeit im Kreml kommt. Dass europäische Staatsoberhäupter mit Putin koordiniert oder unkoordiniert telefonieren, das wird nichts bringen", sagte sie dem ARD-"Europamagazin".

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Ein Kriegsszenario könnte Realität werden

Doch auch die Beschädigung eines Datenkabels in der Ostsee sorgt dafür, dass ein Kriegsszenario noch mal präsenter wird. Die beiden Außenministerien von Deutschland und Finnland zeigten sich besorgt. "Dieser Vorfall löst sofort Verdacht auf absichtliche Beschädigung aus", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Die Sicherheit Europas wird nicht nur durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine bedroht, sondern auch durch hybride Kriegsführung." Eine Untersuchung sei eingeleitet worden.

"Der Schutz unserer gemeinsamen kritischen Infrastruktur ist entscheidend für unsere Sicherheit und die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften", erklären beide Länder. Das Glasfaser-Kabel verläuft zwischen Helsinki und Rostock. Es verbindet die Datenzentren Kontinentaleuropas mit denen in Skandinavien.

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Der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022, vor jetzt 1.000 Tagen, und die zunehmende Aggression Moskaus gegenüber westlichen Staaten sorgte dafür, dass Schweden und Finnland ihre Blockfreiheit aufgaben und schließlich doch Mitglieder der NATO wurden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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