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Experten klären auf

Riesige Lava-Fontäne: So könnte der Vulkanausbruch auf Island aussehen

  • Veröffentlicht: 21.11.2023
  • 17:24 Uhr
  • Anne Funk

Es brodelt auf Island, nun haben sich Experten auf den möglichen Ausbruchsort des Magma-Tunnels festgelegt. Auch darüber, wie eine Eruption aussehen könnte, gaben sie Auskunft.

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Seit Wochen hält ein aktiver Magma-Tunnel Island in Atem, ein Ausbruch steht kurz bevor. Nun haben die Behörden des Landes einen möglichen Eruptionsort festgestellt. Die Verformung des Bodens weise auf ein Gebiet etwa zwei Kilometer nördlich der evakuierten Stadt Grindavík hin, erklärte Zivilschutzdirektor Vídir Reynisson am Montag (20. November). Das Geothermiekraftwerk Svartsgeni sei rund 1,5 Kilometer entfernt.

Laut Reynisson liefere das Werk Heizwärme für 30.000 Menschen, daher genieße der Schutz der Anlage höchste Priorität. Der Bau von Wällen, die austretendes Magma aufhalten sollen, gehe schneller vonstatten als gedacht.

Vulkanausbruch auf Island bahnt sich an - Fischerort Grindavik zerstört

Seit Tagen wird Grindavik von einem möglichen Vulkanausbruch bedroht.
Seit Tagen wird Grindavik von einem möglichen Vulkanausbruch bedroht.© AP
Die Stadt Grindavik liegt rund 40 Kilometer südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik.
Die Stadt Grindavik liegt rund 40 Kilometer südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik.© REUTERS
Zahlreiche Risse sind in den Straßen sichtbar, auch Häuser sind beschädigt worden.
Zahlreiche Risse sind in den Straßen sichtbar, auch Häuser sind beschädigt worden.© REUTERS
Durch die gesamte Stadt ziehen sich die Schäden.
Durch die gesamte Stadt ziehen sich die Schäden.© via REUTERS
Drohnenaufnahmen zeigen das Ausmaß aus der Luft.
Drohnenaufnahmen zeigen das Ausmaß aus der Luft.© AP
Die Behörden haben die 3.700 Einwohner:innen nach einer Erdbebenserie vorsichtshalber evakuiert.
Die Behörden haben die 3.700 Einwohner:innen nach einer Erdbebenserie vorsichtshalber evakuiert.© REUTERS
Die Einwohner:innen mussten ihre Häuser verlassen, weil ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel unter Grindavik hindurch bis unter den Meeresboden verläuft.
Die Einwohner:innen mussten ihre Häuser verlassen, weil ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel unter Grindavik hindurch bis unter den Meeresboden verläuft.© via REUTERS
Die Bewohner:innen müssen sich aufgrund der andauernden Unsicherheit darauf einstellen, in den kommenden Monaten woanders zu leben.
Die Bewohner:innen müssen sich aufgrund der andauernden Unsicherheit darauf einstellen, in den kommenden Monaten woanders zu leben.© REUTERS
Nach der Evakuierung durften Bewohner:innen kurzzeitig nach Grindavik zurückkehren, um persönliche Dinge zu holen. 
Nach der Evakuierung durften Bewohner:innen kurzzeitig nach Grindavik zurückkehren, um persönliche Dinge zu holen. © AP
Massive Schäden gibt es auch an einem Golfplatz nahe dem Fischerort Grindavik. 
Massive Schäden gibt es auch an einem Golfplatz nahe dem Fischerort Grindavik. © via REUTERS
Durch die vulkanischen Aktivitäten reißt die Erde an vielen Stellen auf.
Durch die vulkanischen Aktivitäten reißt die Erde an vielen Stellen auf.© via REUTERS
Die nahe gelegene Blaue Lagune, eine der bekanntesten Touristenattraktionen Islands, war bereits zuvor geschlossen worden.
Die nahe gelegene Blaue Lagune, eine der bekanntesten Touristenattraktionen Islands, war bereits zuvor geschlossen worden.© REUTERS
Der Wetterdienst in Island hält es für wahrscheinlich, dass flüssiges Gestein aus dem seit Wochen aktiven Magma-Tunnel im Südwesten des Landes austreten wird.
Der Wetterdienst in Island hält es für wahrscheinlich, dass flüssiges Gestein aus dem seit Wochen aktiven Magma-Tunnel im Südwesten des Landes austreten wird.© REUTERS
Überall in Grindavik sind die Schäden sichtbar.
Überall in Grindavik sind die Schäden sichtbar.© REUTERS
Inzwischen haben die Behörden auch einen möglichen Ausbruchsort des flüssigen Gesteins genannt.
Inzwischen haben die Behörden auch einen möglichen Ausbruchsort des flüssigen Gesteins genannt.© REUTERS
Die Verformung des Bodens weise auf ein Gebiet etwa zwei Kilometer nördlich der geräumten Stadt Grindavik hin.
Die Verformung des Bodens weise auf ein Gebiet etwa zwei Kilometer nördlich der geräumten Stadt Grindavik hin.© REUTERS
Aus den Rissen in Grindavik steigt Rauch auf.
Aus den Rissen in Grindavik steigt Rauch auf.© REUTERS
Ein Mitglied des Rettungsteams inspiziert die Schäden.
Ein Mitglied des Rettungsteams inspiziert die Schäden.© REUTERS
In Grindavik sind riesige Löcher in den Straßen entstanden.
In Grindavik sind riesige Löcher in den Straßen entstanden.© REUTERS
Die Erdbeben und ihre Folgen deuten auf einen baldigen Ausbruch hin.
Die Erdbeben und ihre Folgen deuten auf einen baldigen Ausbruch hin.© via REUTERS
Seit Tagen wird Grindavik von einem möglichen Vulkanausbruch bedroht.
Die Stadt Grindavik liegt rund 40 Kilometer südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik.
Zahlreiche Risse sind in den Straßen sichtbar, auch Häuser sind beschädigt worden.
Durch die gesamte Stadt ziehen sich die Schäden.
Drohnenaufnahmen zeigen das Ausmaß aus der Luft.
Die Behörden haben die 3.700 Einwohner:innen nach einer Erdbebenserie vorsichtshalber evakuiert.
Die Einwohner:innen mussten ihre Häuser verlassen, weil ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel unter Grindavik hindurch bis unter den Meeresboden verläuft.
Die Bewohner:innen müssen sich aufgrund der andauernden Unsicherheit darauf einstellen, in den kommenden Monaten woanders zu leben.
Nach der Evakuierung durften Bewohner:innen kurzzeitig nach Grindavik zurückkehren, um persönliche Dinge zu holen. 
Massive Schäden gibt es auch an einem Golfplatz nahe dem Fischerort Grindavik. 
Durch die vulkanischen Aktivitäten reißt die Erde an vielen Stellen auf.
Die nahe gelegene Blaue Lagune, eine der bekanntesten Touristenattraktionen Islands, war bereits zuvor geschlossen worden.
Der Wetterdienst in Island hält es für wahrscheinlich, dass flüssiges Gestein aus dem seit Wochen aktiven Magma-Tunnel im Südwesten des Landes austreten wird.
Überall in Grindavik sind die Schäden sichtbar.
Inzwischen haben die Behörden auch einen möglichen Ausbruchsort des flüssigen Gesteins genannt.
Die Verformung des Bodens weise auf ein Gebiet etwa zwei Kilometer nördlich der geräumten Stadt Grindavik hin.
Aus den Rissen in Grindavik steigt Rauch auf.
Ein Mitglied des Rettungsteams inspiziert die Schäden.
In Grindavik sind riesige Löcher in den Straßen entstanden.
Die Erdbeben und ihre Folgen deuten auf einen baldigen Ausbruch hin.

Ein etwa 15 Kilometer langer Magmatunnel verläuft unter der Halbinsel Reykjanes bis unter den Meeresboden vor der Küste. Der Wetterdienst registrierte am Montag bis zum Mittag rund 460 Erdbeben. Das heftigste hatte eine Stärke von 2,7.

Noch immer laufe Magma in den Tunnel, so Reynisson. Es befinde sich schätzungsweise 1.000 Meter unter der Erdoberfläche. "Es besteht ein hohes Risiko eines Ausbruchs in den nächsten Tagen, aber wir können es nicht genau quantifizieren", sagte er. Sollte eine Eruption allerdings weiter ausbleiben, nehme die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs mit der Zeit sehr schnell ab.

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Fontäne könnte Hunderte Meter nach oben schießen

Nach Angaben des Vulkanologen Olafur Gudmundsson von der Universität Uppsala sei der Tunnel entstanden, weil das Magma auf dem Weg zur Erdoberfläche auf Widerstand gestoßen sei und sich dann horizontal ausgebreitet habe. Es könne irgendwo ausbrechen oder sich verfestigen.

Ein Vulkanausbruch in diesem Teil der Halbinsel Reykjanes wäre der erste seit etwa 800 Jahren, so der Seismologe Björn Lund. In der Gegend um Grindavík gebe es Spaltvulkane, die entstünden, wenn sich ein Riss im Boden auftue. Dann könne die Lava in einer Fontäne nach oben schießen - manchmal Hunderte Meter hoch. Das sei dann aber wahrscheinlich kein explosiver Ausbruch wie beim isländischen Vulkan Eyjafjallajökull 2010, weil die Lava bei Grindavík anders zusammengesetzt sei. "Wenn man ein paar Hundert Meter oder einen Kilometer entfernt bleibt, besteht keine große Gefahr", sagte der Wissenschaftler der Universität Uppsala TT. Allerdings entstehe eine Menge gesundheitsschädliches Schwefeldioxid.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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