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Artensterben

Rafflesien: Stinkeblume vom Aussterben bedroht

  • Veröffentlicht: 25.09.2023
  • 16:21 Uhr
  • Teresa Gunsch
Rafflesien sind die wohl beeindruckendsten Farbtupfer des Dschungels - und stinken bestialisch.
Rafflesien sind die wohl beeindruckendsten Farbtupfer des Dschungels - und stinken bestialisch.© Adobe Stock

Rafflesien, die größten und übelriechendsten Blumen der Welt, könnten bald der Vergangenheit angehören. Expert:innen warnen vor ihrem Aussterben, obwohl viele Arten noch unentdeckt sind. Diese faszinierenden Gewächse stehen vor einer ernsten Bedrohung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Rafflesien gelten als die größten und übelriechendsten Blumen der Welt und sind ein faszinierendes Naturwunder.

  • Eine internationale Studie unter Leitung der Universität Oxford zeigt, dass alle 42 bekannten Rafflesien-Arten in ernster Gefahr sind.

  • Die Hauptursache für die Bedrohung ist der Verlust ihres natürlichen Lebensraums.

Rafflesien, diese beeindruckenden Blumen des Dschungels, die für ihren bestialischen Geruch bekannt sind, schweben in großer Gefahr. Laut einer internationalen Studie, veröffentlicht im Fachmagazin "Plants People Planet" unter der Leitung der Universität Oxford, sind alle 42 bekannten Arten von Rafflesien stark gefährdet. Interessanterweise wird nur eine einzige dieser Arten auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) geführt.

Die Studie bewertet hingegen 25 Rafflesia-Arten als "vom Aussterben bedroht", 15 als "stark gefährdet" und zwei als "gefährdet". Dieser alarmierende Trend ist größtenteils auf den Verlust ihres natürlichen Lebensraums zurückzuführen. Viele der noch existierenden Populationen bestehen aus wenigen Einzelindividuen und befinden sich in ungeschützten Gebieten. Bemühungen, Rafflesien in botanischen Gärten zu züchten, waren bisher nur wenig erfolgreich.

Die faszinierenden Merkmale von Rafflesien

Rafflesien sind Schmarotzergewächse, die sich durch ihren Gestank nach verrottendem Fleisch auszeichnen, um Fliegen zur Bestäubung anzulocken. Dies ist ihre clevere Überlebensstrategie. Interessanterweise weisen Rafflesien fast alle Merkmale einer "normalen" Blume nicht auf. Sie besitzen weder Blätter noch Stiele oder Wurzeln, sondern parasitieren an ihren Wirtspflanzen, meist Lianen oder Reben. Ihre Blüten sind hingegen gut entwickelt und riesig, mit einem Durchmesser von bis zu einem Meter. Trotz ihrer Pracht sind diese Blüten jedoch kurzlebig und verwelken bereits nach drei bis sieben Tagen.

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Die Bedeutung des Schutzes

Rafflesien existieren bereits seit Millionen von Jahren und sind in den Dschungeln Südostasiens beheimatet, von Thailand über die Philippinen bis nach Malaysia und Indonesien. Botaniker:innen bezeichnen sie als Wunder der Evolution, während sie weiterhin versuchen, ihre Geheimnisse zu entschlüsseln.

Es ist wichtig zu beachten, dass Botaniker:innen immer noch regelmäßig neue Rafflesia-Arten beschreiben. Doch die Studie warnt davor, dass mindestens 67 Prozent der bekannten Lebensräume außerhalb von Schutzgebieten liegen, was ihre Gefährdung noch erhöht. Es ist durchaus möglich, dass bisher unbekannte Spezies bereits ausgelöscht wurden, bevor sie überhaupt entdeckt wurden.

Die Autor:innen der Studie schlagen einen dringenden Aktionsplan vor, der die Zusammenarbeit von Regierungen, Forscher:innen und Naturschutzorganisationen erfordert. Der Schutz der Lebensräume der am stärksten gefährdeten Populationen steht dabei im Mittelpunkt. Südostasien verliert seine Regenwälder in alarmierendem Tempo, und viele Rafflesien leben in gefährlicher Nähe zu wachsenden menschlichen Siedlungen.

Zusätzlich zur Habitatpflege plädieren die Autor:innen für eine intensivere Erforschung der gesamten Pflanzengruppe sowie die Entwicklung von Methoden zur Vermehrung außerhalb ihres natürlichen Lebensraums. Ökotourismus-Initiativen könnten ebenfalls dazu beitragen, das Bewusstsein für Rafflesien zu stärken, insbesondere wenn sie finanzielle Unterstützung und Schulungen für die lokale Bevölkerung einschließen.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Dieser Beitrag wurde zum Teil mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.
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