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Seit 1996 ausgesetzt

Nach Anschlag in Moskau: Putin-Verbündete fordern Wiedereinführung der Todesstrafe

  • Aktualisiert: 25.03.2024
  • 09:54 Uhr
  • Franziska Hursach
Nach dem Anschlag bei Moskau mit mindestens 137 Toten fordern mehrere Präsident Putin nahestehende Politiker:innen die Wiedereinführung der Todesstrafe. 
Nach dem Anschlag bei Moskau mit mindestens 137 Toten fordern mehrere Präsident Putin nahestehende Politiker:innen die Wiedereinführung der Todesstrafe. © Vitaly Smolnikov/AP/dpa

Ganz abgeschafft ist die Todesstrafe in Russland nicht, allerdings verhindert ein Moratorium deren Ausführung. Nach dem verheerenden Terroranschlag bei Moskau werden Rufe nach einer Wiedereinführung laut.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Anschlag bei Moskau diskutiert Russland über die Wiedereinführung der Todesstrafe.

  • Verbündete von Präsident Wladimir Putin fordern die Strafe bei "Terrorismus und Mord", Oppositionelle warnen vor den Konsequenzen.

  • Bei dem Angriff in der Crocus City Hall bei Moskau starben mindestens 137 Menschen, erste Haftbefehle gegen mutmaßliche Akteure des Terroranschlags wurden erlassen. 

Nach einem der schwersten Terroranschläge in der russischen Geschichte haben sich innenpolitische Verbündete von Kreml-Chef Wladimir Putin für die Wiedereinführung der Todesstrafe ausgesprochen.

"Jetzt werden viele Fragen zur Todesstrafe gestellt. (...) Es wird eine Entscheidung getroffen werden, die der Stimmung und den Erwartungen unserer Gesellschaft entspricht", sagte der Fraktionschef der Regierungspartei Geeintes Russland, Wladimir Wassiljew. 

Medwedew: "Tod für Tod"

Seit 1996 ist die Todesstrafe in dem Land per Moratorium ausgesetzt. Der Vizevorsitzende des Ausschusses für Sicherheitsangelegenheiten in der Duma, Juri Afonin, sagte jedoch:

Es ist notwendig, die Todesstrafe wieder einzuführen, wenn es um Terrorismus und Mord geht.

Juri Afonin

Zuvor hatte der frühere Staatschef und heutige Vize des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, im Onlinedienst Telegram bereits klare Worte gefunden: "Terroristen verstehen nur vergeltenden Terror (...) Tod für Tod."

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Die Forderung nach einer Wiedereinführung der Todesstrafe löst in Russland aber auch Besorgnis aus. So fragte die Frauenrechtlerin Aljona Popowa im Onlinedienst Telegram: "Ist euch klar, wie viele Menschen das System umbringen könnte?". Sie bezog sich damit auf die breite Anwendung von Gesetzen gegen "Terrorismus" oder "Extremismus" durch die russischen Behörden.

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Mindestens 137 Menschen umgekommen

In dem Veranstaltungszentrum Crocus City Hall bei Moskau mit Tausenden Plätzen hatten am Freitag (22. März) mehrere Täter wahllos auf Besucher:innen geschossen, ehe sie das Gebäude in Brand steckten. Dabei starben mindestens 137 Menschen, die Zahl der Verletzten stieg inzwischen nach neuesten Angaben der Gesundheitsbehörden auf 182. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich.

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Am Sonntagabend (24. März) wurden in Moskau die ersten Haftbefehle gegen mutmaßliche Akteure des Terroranschlags erlassen. Insgesamt wurden nach der Tat elf Verdächtige festgenommen, vier von ihnen gelten als die eigentlichen Todesschützen.

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