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Handelsstreit

Politische Spannungen: Trump-Vertrauter Grenell attackiert Christian Lindner

  • Aktualisiert: 29.10.2024
  • 17:18 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Der Bundesfinanzminister fürchtet einen Handelskrieg unter einem US-Präsidenten Trump und droht mit Reaktionen der EU. Das bringt ihm Ärger ein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesfinanzminister Lindner befürchtet negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, sollte Trump erneut ins Weiße Haus einziehen.

  • Im Falle eines US-Handelsstreits droht der FDP-Chef mit Gegenmaßnahmen der EU.

  • Der Trump-Vertraute und Berliner Ex-US-Botschafter Grenell attackiert daraufhin Lindner.

Aussagen von Christian Lindner zu einem möglichen Handelskrieg zwischen der USA und der EU nach einem Wiedereinzug von Donald Trump ins Weiße Haus haben dem Bundesfinanzminister Ärger mit einem engen Vertrauen des US-Republikaners eingebracht. Über die Plattform X lieferte sich der FDP-Chef einen Schlagabtausch mit dem früheren US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, der auch als möglicher Außenminister unter einem Präsidenten Trump gehandelt wird.

"Nie Gewinner, sondern nur Verlierer"

Lindner hatte am Freitag (25. Oktober) am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington EU-Vergeltungsmaßnahmen ins Spiel gebracht, sollte Washington einen Handelskrieg anzetteln. "Bei Handelsstreitigkeiten gibt es nie Gewinner, sondern nur Verlierer", so Lindner gegenüber dem US-Sender CNBC.

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Es sei eine entscheidende Frage, wie die US-Handelspolitik unter einem möglichen Präsidenten Trump aussehen wird. "In diesem Fall müssen wir diplomatische Anstrengungen unternehmen, um denjenigen, der ins Weiße Haus einzieht, davon zu überzeugen, dass ein Handelskonflikt mit der Europäischen Union nicht im Interesse der USA liegt. Wir müssten dann Vergeltungsmaßnahmen in Betracht ziehen", sagte der Finanzminister.

Der Trump-Vertraute Grenell erwiderter daraufhin auf X, es sei von Lindner "naiv zu glauben", Wirtschaftsvertreter:innen aus Deutschland würden solche Aussagen befürworten. "Deutsche CEOs haben sich regelmäßig mit Präsident Trump und unserem Team in Verbindung gesetzt, um deutlich zu machen, dass ihnen seine Politik gefällt und dass sie zusammenarbeiten wollen", betonte Grenell weiter.

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"Gib mir nur einen Namen, Richard"

FDP-Chef Lindner antworte darauf und schrieb, es wäre "eine große Überraschung", sollten deutsche Unternehmer:innen US-Zölle auf deutsche Produkte wollen. "Gib mir nur einen Namen, Richard. Sollten wir nicht die transatlantische Kooperation weiterführen? Wir sind Verbündete!" Dem ZDF zufolge verfasste Linder den Beitrag wohl selbst, da dieser mit seinen Initialen gekennzeichnet sei.

Die von Trump angedrohten Zölle auf Importe aus dem Ausland könnten schwerwiegende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. Das Münchner Ifo-Institut betonte vor wenigen Tagen, allein durch die von Trump versprochenen Zölle würden die deutschen Exporte in die USA um knapp 15 Prozent sinken. Laut einer Ifo-Umfrage fürchtet knapp die Hälfte der deutschen Industrieunternehmen negative Auswirkungen für ihren Betrieb, falls Trump die US-Wahl am 5. November gegen die demokratische Konkurrentin Kamala Harris gewinnen sollte.

Im Video: Skurriles Trump-Festival - Anhänger feiern ihren Präsidentschafts-Kandidaten

  • Verwendete Quellen:
  • ZDF: "Trump-Vertrauter greift Lindner an"
  • Plattform X
  • Nachrichtenagentur dpa
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