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Tag der Organspende

"Politikversagen muss enden": Bessere Organspende-Bedingungen gefordert

  • Aktualisiert: 03.06.2023
  • 09:51 Uhr

Tausende Menschen in Deutschland warten auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Die Bedingungen für mehr Organspenden müssen aus Sicht von Patientenschützern verbessert werden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 3. Juni ist Tag der Organspende.

  • Patientenschützer pochen auf Verbesserung von Organspende-Bedingungen.

  • Die Zahl der Organspenden ist 2022 gesunken. Die Bereitschaft für Organspenden ist einer neuen Umfrage zufolge aber gestiegen.

Rund 8.500 Menschen stehen in Deutschland auf den Wartelisten für ein Spenderorgan. Zum Tag der Organspende am 3. Juni fordern Patientenschützer bessere Bedingungen für mehr Organspenden. "Das schon jahrelang andauernde Politikversagen muss jetzt ein Ende haben", sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der Deutschen Presse-Agentur.

Organspenderegister soll 2024 an den Start gehen

Dabei verwies er auf ein Gesetz, das der Bundestag bereits 2020 beschlossen hat. Es sieht unter anderem ein neues zentrales Register vor. Nach erheblichen Verzögerungen soll dieses Organspenderegister nun voraussichtlich im ersten Quartal 2024 starten. Vorgesehen war es eigentlich zum 1. März 2022. Darin soll man Erklärungen zur Spendebereitschaft online speichern können. Laut dem Gesetz sollen alle Bürgerinnen und Bürger zudem mindestens alle zehn Jahre direkt auf das Thema angesprochen werden - auf dem Amt beim Beantragen von Personalausweisen oder Pässen. Hausärztinnen und Hausärzte können Patientinnen und Patienten bei Bedarf alle zwei Jahre ergebnisoffen dazu beraten.

Brysch mahnte mit Blick auf das Register: "Eine weitere Verschiebung über Anfang des nächsten Jahres hinaus ist nicht hinnehmbar." Bund, Länder und Kommunen seien in der Verantwortung, dem Gesetz Leben einzuhauchen. "Allein die niedergelassenen Ärzte kommen ihrem Beratungsauftrag nach." Schließlich seien in den Praxen seit Beginn der Abrechnungsmöglichkeit im März 2022 drei Millionen Beratungen erfolgt. "Doch Erkenntnisse über die tatsächliche Entscheidung dieser Patientinnen und Patienten für oder gegen die Organspende fehlen."

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Zahl der Organspenden gesunken

Die Zahl der Organspenden in Deutschland war im vergangenen Jahr nach Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation um 6,9 Prozent im Vergleich zu 2021 gesunken. Noch 869 Menschen spendeten nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe - nach 933 Spendern 2021 und 913 im Jahr 2020. Rund 8500 Menschen stehen auf Wartelisten.

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Organspenden können Leben retten. Die meisten Deutschen stehen dem Umfragen zufolge positiv gegenüber. Trotzdem warten tausende kranke Menschen auf Hilfe. Denn nur die wenigsten werden durch eine offizielle Einwilligung auch aktiv zu Organspendern.

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Lauterbach für Widerspruchsregelung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich zuletzt dafür eingesetzt, einen neuen Anlauf bezüglich einer Widerspruchslösung im Bundestag anzugehen. Bei der sogenannten Widerspruchslösung ist jeder automatisch Organspender, bis man dem aktiv widerspricht.

Brysch hält das Werben dafür für kontraproduktiv, da die Regelung vom Bundestag bereits abgelehnt wurde. "Diejenigen, die immer noch an der Idee festhalten, dass Schweigen Zustimmung heißt, erweisen den Kranken auf der Warteliste einen Bärendienst", so Brysch.

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Umfrage: Mehr Bereitschaft für Organspende

Die Zahl der Menschen, die grundsätzlich für eine Organspende bereit sind, ist in den letzten zwölf Monaten gestiegen. Das zeigt eine Umfrage der Krankenkasse Barmer, die dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" vorliegt. Demnach erklärten 39 Prozent der rund 1.000 befragten Versicherten, dass sie "bestimmt" zu einer Organspende nach ihrem Tod bereit wären. Dieser Wert lag ein Jahr zuvor noch bei 34 Prozent. Wie auch im Vorjahr gaben neun Prozent der Befragten an, eine Organspende für sich sicher ausschließen zu können.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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