Obduktion gelungen
Permafrost-Boden konservierte Braunbärin für 3.460 Jahre
- Veröffentlicht: 24.02.2023
- 12:27 Uhr
- Clarissa Yigit
Eine circa 3.460 Jahre alte und komplett erhaltene Braunbärin wurde in Russland gefunden. Das Tier wurde im Permafrost-Boden Ostsibiriens von Rentierzüchtern entdeckt. Forscher:innen konnten sogar den Mageninhalt untersuchen.
Nachdem Russland vor allem auf Grund seines Angriffskriegs gegen die Ukraine Aufsehen erregte, sorgt nun auch die Wissenshaft für Beachtung.
Russische Forscher:innen konnten eine Autopsie an einer fast 3.500 Jahre alten, komplett erhaltenden weiblichen Braunbären vornehmen, die 2020 im Permafrost-Boden Ostsibiriens von Rentierzüchtern gefunden wurde, wie "T-online.de" berichtet. Bei der Untersuchung fanden die Forscher auch den Mageninhalt.
"Der Bär wurde von Hirschhirten auf der Insel Bolshoy Lyakhovsky, acht Kilometer von der Mündung des Bolshoy-Etherican entfernt, entdeckt", erklärt Maxim Cheprasov, Laborleiter des Lazarev Mammoth Museum Laboratory an der North-Eastern Federal University in Jakutsk gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Dieser Fund ist absolut einzigartig: das vollständige Kadaver eines alten Braunbären." Auf Grund seines Fundortes wird der Bär auch als "Etherican Brown Bear" bezeichnet.
Weshalb ist der Bär so gut erhalten?
Der Bär soll laut Beschreibung eine Größe von 1,55 Metern haben und circa 78 Kilogramm schwer sein. Wegen der extrem niedrigen Temperaturen sei das Weichgewebe des Bären so gut erhalten geblieben. Genauso wie die Überreste seiner letzten Mahlzeiten, die aus Vogelfedern und Pflanzen bestand.
Zudem gelang es den Forschenden nach eigenen Angaben, bei dem 3.460 Jahre alten Kadaver auch das Gehirn und die inneren Organe zu untersuchen. Außerdem führten sie mikrobiologische, virologische und genetische Studien durch. So fanden diese heraus, dass der Bär circa zwei bis drei Jahre alt gewesen sein soll. Offenbar ist er an einer Wirbelsäulenverletzung gestorben, erklärt Cheprasov.
Von heutigen Braunbären in der Region sei das Tier allerdings genetisch nicht zu unterscheiden.
Wie die Bärin auf die rund 50 Kilometer vom Festland entfernte Insel gekommen ist, sei allerdings noch unklar. Nach Vermutungen der Wissenschaftler:innen könnte sie über gefrorenes Meerwasser gelaufen oder gar geschwommen sein.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur Reuters