Nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes
Nordkorea plant neue Truppeneinheiten für Putins Krieg in der Ukraine
- Veröffentlicht: 19.12.2024
- 13:51 Uhr
- dpa
Laut dem südkoreanischen Geheimdienst bereitet Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un die Entsendung weiterer Truppen in den Ukraine-Krieg vor. Mindestens 100 seiner Soldaten sollen bereits gefallen sein.
Nordkorea könnte nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes weitere Truppen in den Ukraine-Krieg schicken. Der Geheimdienst NIS sehe Anzeichen dafür, dass Machthaber Kim Jong Un Vorbereitungen für die Ausbildung und Entsendung einer zusätzlichen Spezialeinheit trifft, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Sie berief sich dabei auf Informationen aus einer nicht öffentlichen Sitzung des Geheimdienstausschusses der Nationalversammlung, die ein Abgeordneter später mit Reporter:innen teilte. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt.
Der Geheimdienst geht demnach zudem davon aus, dass bislang mindestens 100 nordkoreanische Soldaten im Kampf gegen die Ukraine gefallen und bis zu tausend weitere Soldaten verletzt worden sind. Auch Kiew und Washington gehen von hohen Verlusten bei den Nordkoreanern aus.
Briten halten nordkoreanische Fortschritte für unbedeutend
Nach Schätzungen Südkoreas und der USA hat Nordkorea mehr als 10.000 Soldaten nach Russland entsandt. Bisherigen Angaben zufolge setzt die Moskauer Militärführung die Nordkoreaner vor allem in Kämpfen zur Rückeroberung des ukrainisch besetzten Gebietes Kursk ein. Zudem soll Nordkorea laut Angaben aus Südkorea schwerste Geschütze wie Panzerhaubitzen und Mehrfachraketenwerfer an Russland geliefert haben.
Nach Einschätzung britischer Militärexpert:innen konnten die Nordkoreaner jedoch trotz hoher Verluste nur unbedeutende Fortschritte erzielen. Zudem gebe es wohl Schwierigkeiten bei der Kommunikation und Zusammenarbeit mit den russischen Truppen, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London. Die britische Regierung veröffentlicht seit Kriegsbeginn im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf in der Ukraine. Der Kreml wirft London wegen der Berichte Desinformation vor.