Nach Anschlag auf Pipeline
Nord-Stream-Lecks: Moskau scheitert im UN-Sicherheitsrat
- Aktualisiert: 28.03.2023
- 12:17 Uhr
- Max Strumberger
Ende September 2022 wurde ein Anschlag auf die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 verübt. Seitdem ist noch immer unklar, wer hinter der Tat steckt. Russland wollte dazu nun eine unabhängige Untersuchung, fand dafür im UN-Sicherheitsrat aber nicht die nötige Mehrheit.
Das Wichtigste in Kürze
Es wird vorerst keine unabhängige Untersuchung zu den Nord-Stream-Explosionen geben.
Russland ist diesbezüglich mit einer Resolution im UN-Sicherheitsrat gescheitert.
Noch immer ist unklar, wer für den Sabotageakt verantwortlich ist.
Russland ist mit seiner Resolution für eine Untersuchung der Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gescheitert. Bei einer Abstimmung des mächtigsten UN-Gremiums stimmten nur China und Brasilien mit Moskau, die zwölf übrigen Länder enthielten sich. Für eine Annahme braucht es mindestens neun "Ja"-Stimmen - ohne Veto eines der ständigen fünf Mitglieder.
Der Beschluss hätte UN-Generalsekretär António Guterres aufgefordert, eine unabhängige internationale Untersuchung zu dem mutmaßlichen Sabotageakt einzuleiten. Einige Ratsmitglieder enthielten sich, weil sie Russlands Vorstoß als politisches Manöver betrachteten.
Russland beschuldigt USA und Großbritannien
Ende September 2022 waren als Folge von Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Die Behörden gehen von Sabotage aus. Wer dafür verantwortlich ist, ist unklar.
Deutschland, Schweden und Dänemark haben Ermittlungen aufgenommen. Deutsche Politiker warnten zuletzt vor voreiligen Schlüssen und mahnten dazu, ein Ende der Untersuchungen abzuwarten. Moskau hingegen machte bereits kurz nach dem Anschlag die "Angelsachsen" - also Briten und Amerikaner - dafür verantwortlich.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa