Sonarbild
Nach 84 Jahren: Wurde das Flugzeug der vermissten Amelia Earhart entdeckt?
- Aktualisiert: 01.02.2024
- 17:16 Uhr
- Clarissa Yigit
Der vermeintliche Absturz der Pilotin Amelia Earhart wirft noch immer Fragen auf. Nun könnte ein Sonarbild eines Hobby-Forschers neue Erkenntnisse liefern.
Das Wichtigste in Kürze
Die Pilotin Amelia Mary Earhart war die erste Frau, die den Atlantik mit einem Flugzeug überquerte.
Beim Versuch, am Äquator die Erde zu umrunden, stürzte sie vermutlich mit ihrem Navigator Fred Noonan ab – das Wrack samt Insassen wurde nie gefunden.
Auf einem Sonarbild, auf dem ein Flugzeug zu erkennen sein soll, könnte es sich nun um den vermissten Flieger der Amerikanerin handeln.
Die Amerikanerin Amelia Mary Earhart ist wohl eine der bekanntesten Frauen der Geschichte. Die Tochter eines Bankiers überquerte als erste Frau am 17. und 18. Juni 1928 den Atlantik mit einem Flugzeug.
Am 21. Mai 1937 versuchte die Pilotin am Äquator die Erde zu umrunden. Dieser Versuch scheitertet allerdings. So riss kurz vor den Howlandinseln (Pazifik) der Kontakt zu Earhart ab. In einer umgehend gestarteten aufwendigen Rettungsaktion – an der 64 Flugzeuge und acht Kriegsschiffe beteiligt waren – wurden rund 400.000 Quadratkilometer nach Earhart abgesucht, schreibt die "Welt". Am 5. Januar 1939 wurden sie und ihr Navigator Fred Noonan für tot erklärt – gefunden wurden allerdings weder das Flugzeug noch die beiden Insassen.
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Erst rund 84 Jahre später glaubt ein Hobby-Forscher und ehemaliger Geheimdienstoffizier der US-Luftwaffe, Earharts Verschwinden aufklären zu können – mittels eines mit Sonar aufgenommenen Bildes, berichtet das "Wall Street Journal". So solle ein unscharfes Sonarbild das zweimotorige Flugzeug, das Earhart 1937 flog, zeigen.
Elf Millionen Dollar für Suche
Eine Reihe von Hobby-Forscher:innen und Wissenschaftler:innen suchen seit Jahren Earharts Flugzeug, eine Lockheed 10-E Electra. Zu ihnen zählt auch der Immobilieninvestor Tony Romeo.
Romeo begann im September eine 100-tägige Expedition mit der Hightech-Tauchdrohne Hugin und einem 16-köpfigen Forschungsteam rund um die Pazifikinsel Tarawa. Die Crew zeichnete etwa einen Monat nach Beginn der Forschungsreise ein "Sonar-Bild eines flugzeugförmigen Objekts auf", berichtet "Bild". Geografisch entspreche die Aufnahme dem Ort, an dem Earharts Flugzeug vermutlich abgestürzt sei, wie Dorothy Cochrane, Kuratorin am Smithsonian Institution's National Air and Space Museum gegenüber dem "Wall Street Journal" bestätigt habe – nämlich etwa 160 Kilometer vor den Howlandinseln. Die Expedition kostete Romeo etwa elf Millionen Dollar.
Allerdings gibt es auch Kritik, denn solch ein unscharfes Bild würde nicht reichen, monieren weitere Expert:innen. So kritisiert etwa Andrew Pietruszka, Unterwasserarchäologe an der Scripps Institution of Oceanography: "Solange man es sich nicht physisch ansieht, kann man nicht mit Sicherheit sagen, was es ist."
Romeo allerdings sei sich sicher, dass es sich bei den Sonaraufnahmen um ein Flugzeug handele – wenn auch nicht das der Amerikanerin. Zumindest hätten Rumpf, Heck und Flügel eine extreme Ähnlichkeit mit denen des Flugzeuges von Earhart.
Daher beabsichtige Romeo nun, mit Roboter-Tauchbooten in das Gebiet zurückzukehren und so zu versuchen, näher an das rund 5.000 Meter unter der Wasseroberfläche liegende Objekt heranzukommen.
Bereits im Jahr 2012 ließ die Tighar-Stiftung einen Tauchroboter im Pazifischen Ozean zu Wasser, um nach dem Wrack des Flugzeuges zu suchen, schreibt der "Spiegel".
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Zu Amelia Mary Earhart
Amelia Mary Earhart wurde am 24. Juli 1897 in Atchison, Kansas (USA,) geboren. Nachdem sie als Militärkrankenschwester und Sozialarbeiterin gearbeitet hatte, fing sie ein Medizinstudium an. Dieses brach sie allerdings ab und wurde Pilotin, schreibt "Bild".
28 verschiedene Nebenjobs benötigte Earhart, um sich ihr erstes Flugzeug und ihren Pilotenschein leisten zu können. Ihre Eltern wollten die Leidenschaft ihrer Tochter nicht finanzieren.
Earharts Verschwinden hat im Laufe der Jahre zu den unterschiedlichsten Verschwörungstheorien geführt. Unter anderem kamen die Vermutungen auf, dass sie auf einer einsamen Insel überlebt habe, von den Japanern gefangen genommen wurde oder eine Spionin sei.
- Verwendete Quellen:
- Wall Street Journal: "Is This Amelia Earhart’s Long-Lost Plane?"
- Spiegel: "'Ich habe bei der Landung keine Kuh getötet – es sei denn, eine wäre vor Angst gestorben'"
- Welt: "'Frauen aus dem Käfig ihres Geschlechts herausholen'"