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Südkorea

Nach Wettkampf ohne Kopftuch: Sorge um iranische Sportlerin

  • Veröffentlicht: 18.10.2022
  • 16:53 Uhr
  • afu
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Elnaz Rekabi hatte einen Kletterwettkampf ohne das in ihrer Heimat für Frauen obligatorische Kopftuch bestritten. Nun machen sich Freunde, Familie und internationale Medien Sorgen um die Sicherheit der Sportlerin.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Elnaz Rekabi ist iranische Sportkletterin.
  • Bei einem Wettkampf in Südkorea trug sie kein Kopftuch, obwohl das für Frauen in ihrer Heimat vorgeschrieben ist.
  • Freunde und Familie sorgen sich um Rekabis Sicherheit, iranische Behörden weisen alle Vorwürfe zurück.

 

Sie hat während eines Sportwettbewerbs ihr Kopftuch abgenommen, nun sorgen sich weltweit Menschen um die iranische Klettermeisterin Elnaz Rekabi. Die 33-Jährige hatte während des Finales der Asienmeisterschaft in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul das für iranische Sportlerinnen obligatorische Tuch von ihrem Kopf entfernt, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). In den sozialen Medien als auch in ihrem Heimatland wurde das als Zeichen der Solidarität mit der Frauenbewegung und den Protesten gegen den Kopftuchzwang gesehen.

Nachdem sich Elnaz Rekabi ihres Kopftuchs entledigt hatte, soll laut Aussagen in den sozialen Medien ihr Pass und ihr Mobiltelefon beschlagnahmt worden sein, sogar von einer Festnahme war die Rede. Von der iranischen Botschaft in Seoul wurden die Berichte bisher kategorisch zurückgewiesen. Wie der britische "Guardian" schreibt, mache man sich vermehrt Sorgen um das Wohlergehen der Sportlerin, nachdem Freunde und Familie von Rekabi am Montag (17. Oktober) keinen Kontakt mehr zu ihr herstellen konnten.

Entschuldigung von Rekabi könnte erzwungen sein

Nach Berichten der BBC habe Rekabi mitgeteilt, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt in Begleitung eines iranischen Beamten befunden habe. Erst am Dienstagmorgen (18. Oktober) gab es ein Lebenszeichen: Rekabi veröffentlichte eine Story auf ihrem Instagram-Profil. "Zuerst entschuldige ich mich für alle Sorgen, die ich verursacht habe", zitiert der "Guardian" aus der Story. Dann erklärt sie, warum sie ihr Kopftuch abgenommen habe: Aufgrund des Zeitpunkts und der plötzlichen Aufforderung, den Aufstieg zu beginnen, sei ihr Hidschab "ungewollt problematisch" geworden. Sie "befinde sich derzeit zusammen mit ihrem Team auf dem Rückweg in den Iran", so wie es der Zeitplan vorgesehen habe.

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Unter welchen Umständen es zu dieser Mitteilung gekommen ist, sei nicht klar. Laut dpa deuten Beobachter die Entschuldigung als erzwungene Stellungnahme.

Die iranische Botschaft bestätigte am Dienstag, dass Rekabi sich auf dem Weg zurück nach Teheran befinde, so die BBC. "Elnaz Rekabi verließ Seoul am Dienstagmorgen nach dem Ende der Asienmeisterschaften im Klettern in Richtung Iran." Weiter heiße es in dem Statement: "Die Botschaft der Islamischen Republik Iran in Südkorea weist alle Fake News, Lügen und falschen Informationen über Frau Elnaz Rekabi entschieden zurück."

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Droht Elnaz Rekabi Gefängnis?

Rana Rahimpour, eine iranisch-britische Journalistin, die für den BBC World Service arbeitet, erklärte wiederum, sie mache sich Sorgen, dass Rekabi bei ihrer Rückkehr in den Iran direkt ins Gefängnis gebracht werde.

Am Flughafen in Teheran hatten sich in der Nacht zum Dienstag (18. Oktober) zahlreiche Menschen versammelt, die Rekabi als Heldin der Frauenproteste empfangen wollten. Doch schon bald sollen die Straßen zum Flughafen abgeriegelt worden sein, lediglich Personen mit einem gültigen Flugticket haben passieren dürfen, so die dpa. Von den iranischen Behörden wurden diese Angaben bisher noch nicht bestätigt.

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