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Sieben Todesopfer

Ermittlungen gegen Kapitän der "Bayesian" nach tödlichem Schiffsunglück vor Sizilien

  • Aktualisiert: 27.08.2024
  • 12:20 Uhr
  • dpa
Die Rettungsboote konnten nur noch die Leichen der Vermissten bergen - jetzt wird gegen den Kapitän des gesunkenen Schiffes ermittelt.
Die Rettungsboote konnten nur noch die Leichen der Vermissten bergen - jetzt wird gegen den Kapitän des gesunkenen Schiffes ermittelt.© IMAGO/ABACAPRESS

Eine Woche nach dem Untergang einer Luxusjacht vor Sizilien soll herausgefunden werden, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Nun wird gegen den Kapitän ermittelt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen den Kapitän der gesunkenen Luxusjacht "Bayesian" werden nun Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und Schiffbruch eingeleitet.

  • Das Unglück vor Sizilien forderte sieben Todesopfer, darunter der britische Milliardär Mike Lynch und seine Tochter.

  • Die Luxusjacht wurde in einem Sturm von einer Fallböe getroffen und sank innerhalb weniger Minuten.

Nach dem Untergang der Luxusjacht "Bayesian" vor Sizilien mit sieben Todesopfern hat die Staatsanwaltschaft italienischen Medienberichten zufolge Ermittlungen gegen den Kapitän aufgenommen. Wie die Nachrichtenagentur Ansa und die Tageszeitung "La Repubblica" berichteten, wird gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung und Schiffbruchs ermittelt. Er sei am Sonntag ein zweites Mal innerhalb einer Woche befragt worden.

Im Video: Schiffsunglück vor Sizilien - Fünf Leichen in gesunkener Jacht entdeckt

Bei dem Unglück in Ufernähe der italienischen Mittelmeerinsel kamen am vergangenen Montag der britische Milliardär Mike Lynch (59) und dessen 18 Jahre alte Tochter ums Leben sowie zwei befreundete Ehepaare und der Schiffskoch. 15 Menschen konnten gerettet werden. Der schwerreiche Software-Unternehmer hatte auf der Segeltour mit Familie, Freunden und Geschäftspartnern einen Freispruch vor Gericht feiern wollen.

Sturm traf gegen 4 Uhr auf die Jacht

Nach Erkenntnissen der Ermittler wurde die "Bayesian" gegen 4 Uhr morgens in einem Sturm mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde von einer Fallböe getroffen. Sie sank binnen weniger Minuten. Vermutet wird, dass die Todesopfer in ihren Kabinen im Schlaf überrascht wurden und sich nicht mehr vor dem Wasser retten konnten.

Bei der jüngsten Befragung des Kapitäns ging es den Berichten zufolge unter anderem darum, ob Türen und Luken während des Unglücks geöffnet waren oder nicht, und wann der Alarm ausgelöst wurde. Er wurde daraufhin in das Register der Verdächtigen aufgenommen. Derzeit werden auch die anderen Besatzungsmitglieder von den Ermittlern befragt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch gegen einige Besatzungsmitglieder ermittelt werden wird.

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