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Überraschende massenamnesTie

Myanmar: Tausende Gefangene werden freigelassen

  • Aktualisiert: 17.11.2022
  • 11:24 Uhr
  • Lisa Apfel
Myanmars De-Facto Regierungschefin Aung San Suu Kyi
Myanmars De-Facto Regierungschefin Aung San Suu Kyi© AP

Myanmars regierende Militär-Junta will Tausende Gefangene freilassen. Angesichts der bisweilen harten Hand gegenüber Gegner:innen eine Überraschung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem Putsch im Jahr 2021 wird Myanmar von einer Militär-Junta regiert.

  • Die ist bekannt für ihr hartes Vorgehen gegenüber Gegner:innen und Protestierenden. Als Grund wird der Nationalfeiertag genannt.

  • Nun sollen überraschend etwa 6.000 Inhaftierte freigelassen werden. Darunter auch prominente Häftlinge.

Myanmar wird seit dem Putsch im Februar 2021 von einer Militär-Junta regiert, die hart gegen Gegner:innen vorgeht. Nun wurde jedoch überraschend eine Entlassungswelle von teils prominenten Gefangenen bekanntgegeben.

Internationale Inhaftierte sollen entlassen werden

Laut Medienberichten sollen etwa 6.000 Inhaftierte auf freien Fuß kommen.

Unter ihnen sind auch der australische Wirtschftsprofessor und frühere Berater der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi, Sean Turnell und die ehemalige britische Botschafterin Vicky Bowman. Auch Bowmans Ehemann Htein Lin und der japanische Journalist Toru Kubota sollen noch am Donnerstag freikommen.

Das erklärte Junta-Sprecher Zaw Min Tun lokalen Medien.

Menschenrechtler:innen hatten sich zu Zeiten der Urteilssprüche mitunter entsetzt gezeigt.

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Aung San Suu Kyi weiter in Einzelhaft

Derweil noch immer in Einzelhaft: Aung San Suu Kyi. Sie sieht sich immer neuen Vorwürfen vor Gericht konfrontiert. Menschenrechtler:innen betiteln die Verfahren, welche unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, als Schauprozesse. Den Anwälten der Friedensnobelpreisträgerin ist es verboten, mit den Medien zu kommunizieren.

Die Vorwürfe gegen die 77-Jährige sind vielfältig, unter anderem lauten diese Korruption, Wahlbetrug oder Verstoß von Pandemie-Auflagen.

Proteste kosteten bisher Tausende Leben

Ein Junta-Vertreter hatte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP die Feier des myanmarischen Nationalfeiertags als Grund für die Massenamnestie genannt. Demnach würden 5774 Häftlinge freigelassen, darunter etwa 600 Frauen.

Bei den Protesten gegen das Militär wurden lokaler Gruppen zufolge bisher mehr als 2.000 Menschen getötet und mindestens 14.000 festgenommen.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenportal "n-tv"