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Höheres Porto – weniger Zustelltage

Montags keine Post mehr? Netzagentur offen für seltenere Briefzustellung

  • Aktualisiert: 13.06.2023
  • 17:39 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die Post habe bereits im Mai einen Antrag für vorzeitige Erhöhung des Briefportos gestellt.
Die Post habe bereits im Mai einen Antrag für vorzeitige Erhöhung des Briefportos gestellt.© Foto: Marijan Murat/dpa

Die Diskussion über eine Zweiklassen-Briefzustellung als auch weniger Zustellungstage nimmt erneut Fahrt auf.

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Eine Sechs-Tage-Woche bei der Deutschen Post ist zurzeit noch gang und gäbe. Dies könnte sich womöglich bald ändern, denn der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, zeigte sich offen für eine Reduzierung der Briefzustellungstage.

Zwar sei die Post momentan noch verpflichtet, sechs Tage pro Woche zuzustellen, "aber unsere Gesellschaft und unser Kommunikationsverhalten haben sich geändert", zitiert ihn die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf Berichte in Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag (12. Juni).

Demnach sei offensichtlich die Frage aufgekommen, ob das Unternehmen die Montagszustellung einstellen sollte, um Kosten zu senken. Müller spielte auch auf andere Länder an, in denen "Zustellzeiten von zwei, drei oder vier Tagen normal" seien. "Ich bin offen, dass so etwas auch hier möglich wird." Allerdings liege diese Entscheidung beim Bundestag.

Im Video: Deutsche Post will Briefporto vorzeitig noch weiter erhöhen

Deutsche Post will Briefporto vorzeitig noch weiter erhöhen

Rückt das Zweiklassen-Briefsystem näher?

Noch vor kurzem hatte die Post angeregt, auch in Deutschland ein Zweiklassen-Briefsystem einzuführen – so wie auch in anderen Ländern üblich. Mit diesem System könnten Kund:innen dann selbst entscheiden, ob die Zustellung der Briefe schneller oder länger dauern soll.

Dies dürfte, zumindest beim Expressbrief, mit erheblichen Preissteigerungen einhergehen. Dieser solle laut Post dann "deutlich teurer sein als das aktuelle Briefporto", schreibt die "Zeit".

Allerdings würden Kund:innen dann auch mehr Verbindlichkeiten erhalten. Hiermit dürfte vor allem eine bessere Sendungsnachverfolgung auch für Briefe gemeint sein. Diese gibt es bereits bei Paketen.

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Porto soll so oder so teuer werden

Ob nun das Zweiklassen-Briefsystem kommt oder nicht – die Post möchte in jedem Fall das Porto für den Briefversand erhöhen. Auch im bereits bestehenden System. So habe das Unternehmen schon im Mai bei der Bundesnetzagentur eine vorzeitige Erhöhung der Briefportos für das Jahr 2024 beantragt. Zuletzt wurde im Januar 2022 das Porto erhöht. In der Regel wird dieses auch nur alle drei Jahre angehoben.

Daher äußert sich auch Netzagenturchef Müller eher skeptisch zu der geplanten Erhöhung, da es im vergangenen Herbst und Winter eine "sehr große Zahl" an Beschwerden gegeben habe, so Müller. "Ob man in dieser Situation das Porto erhöht, muss man sorgfältig prüfen", meinte der Präsident der Bundesnetzagentur.

Zwar hätten seither die Beschwerden wieder abgenommen – seien aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum immer noch höher. "Es gibt legitime Interessen der Post, aber wir müssen auch die Kunden im Blick haben", ergänzte Müller abschließend.

Aktuell liegt das Briefporto bei 85 Cent.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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