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Bußakt im Petersdom

Umgang mit Missbrauch: Papst bittet um Vergebung für Kirchen-Sünden

  • Aktualisiert: 02.10.2024
  • 12:23 Uhr
  • Michael Reimers

Die katholische Kirche rutschte in den vergangenen Jahren von einem Skandal in den nächsten. Papst Franziskus hat bei einem Bußakt im Namen der Kirche um Vergebung gebeten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In einem öffentlichen Bußakt hat Papst Franziskus um Vergebung für verschiedene Sünden und Verfehlungen von Kirchenvertretern gebeten.

  • Die katholische Kirche müsse büßen, so Franziskus, um ihre Glaubwürdigkeit bei den Gläubigen wiederherzustellen.

  • Auch Opfer von Missbrauch kamen zu Wort.

Missbrauchsskandale haben die katholische Kirche in den letzten Jahren weltweit bis ins Mark erschüttert. Bei einem Bußakt im Petersdom am Dienstag (1. Oktober) hat Papst Franziskus nun für die Sünden und Verfehlungen von Vertretern der katholischen Kirche um Vergebung gebeten. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

Papst: Kirche muss büßen

Das Oberhaupt von etwa 1,4 Milliarden Katholik:innen betonte während der Bußvigil, dass die Kirche für ihre Verfehlungen büßen müsse, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit bei den Gläubigen wiederherstellen wolle. Im Fokus stand dabei der Umgang mit sexuellem Missbrauch.

Es sei notwendig, die großen Sünden der Kirche und ihrer Vertreter klar beim Namen zu nennen, erklärte der 87-Jährige. Zudem müsse jeder sich nach seiner eigenen Verantwortung fragen.

Neben dem Oberhaupt der katholischen Kirche äußerten sich auch hochrangige Kardinäle: Sie trugen verschiedene Vergebungsbitten für insgesamt sieben Sünden vor. Dabei entschuldigten sie sich für verschiedenste Verfehlungen, wie beispielsweise die Diskriminierung von Frauen oder die Ablehnung von Migranten.

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Missbrauchs-Opfer kritisiert Intransparenz

Deutliche Worte fand der US-amerikanische Kardinal Sean Patrick O'Malley. Er bat für den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen um Vergebung: "Ich bitte um Vergebung und schäme mich für all die Zeiten, in denen wir den Zustand des geweihten Dienstes und des geweihten Lebens benutzt haben, um diese schreckliche Sünde zu begehen, indem wir uns sicher und geschützt fühlten, während wir teuflisch von den Kleinen und Armen profitierten."

Und auch drei Opfer kamen zu Wort: Ein Mann berichtete etwa, als Elfjähriger von einem Geistlichen sexuell missbraucht worden zu sein. Er kritisierte den Mangel an Transparenz in der Kirche im Umgang damit. Jahrzehntelang seien solche Taten ignoriert, vertuscht und intern behandelt worden.

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Entscheidende Runde der Weltsynode steht an

Der Bußakt fand kurz vor einem wichtigen Termin der katholischen Kirche statt: Am Mittwoch (2. Oktober) beginnt in Rom die entscheidende Runde der Weltsynode der katholischen Kirche. Dort sollen Kirchenvertreter über Mitbestimmung, mehr Transparenz und einen anderen Umgang debattieren. Auch über die Frage, wie Strukturen überwunden werden können, die sexualisierte Gewalt und deren Vertuschung begünstigt hatten, wird beraten.

Im Video: So viele Menschen wie nie verlassen die katholische Kirche

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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