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Gericht verurteilt drei Separatisten

MH17-Abschuss: Selenskyj will auch Putin bestraft sehen

  • Aktualisiert: 18.11.2022
  • 14:43 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Selenskyj: Nach dem MH17-Urteil auch Kreml strafen
Selenskyj: Nach dem MH17-Urteil auch Kreml strafen© AP Photo/Dmitry Lovetsky

Beim Abschuss des Flugzeugs MH17 über der Ostukraine kamen im Jahr 2014 knapp 300 Insassen ums Leben. Ein niederländisches Gericht hat jetzt drei Separatisten verurteilt. Präsident Selenskyj will auch die Führung um Kremlherrscher Putin bestraft sehen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verantwortlichen für den Abschuss von MH17 wurden in Abwesenheit verurteilt.

  • Der ukrainische Präsident Selenskyj will auch die Kreml-Führung bestraft sehen.

  • Moskau spricht von politisch motiviertem Urteilsspruch. 

Wegen des Abschusses der Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine sind drei Separatisten - in Abwesenheit - von einem niederländischen Gericht verurteilt worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich zufrieden - will aber auch die Kreml-Führung um Präsident Wladimir Putin bestraft sehen.

Urteil zum Abschuss von MH17

Die Verurteilung der Verantwortlichen für den Abschuss der Passagiermaschine MH17 vor gut acht Jahren hat Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft am Donnerstagabend (17. November) als "sehr wichtig bezeichnet". Aber erst, wenn auch deren Führung in Russland dafür verurteilt werde, sei dies eine sichere Basis für den Frieden, fügte er hinzu.

Ein niederländisches Gericht hatte zuvor zwei Russen und einen Ukrainer in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie sollen ein Luftabwehrsystem vom Typ Buk aus Russland in die Ostukraine gebracht und damit das Passagierflugzeug mit der Flugnummer MH17 abgeschossen haben. Alle 298 Insassen der Boeing, die auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur war, kamen beim Absturz im Juli 2014 ums Leben.

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Schuldig am Mord von 298 Menschen

An dem Tathergang sei "kein vernünftiger Zweifel möglich", sagte der Vorsitzende Richter Hendrik Steenhuis. Er sprach die drei abwesenden prorussischen Angeklagten wegen Mordes an 298 Menschen schuldig.

Dass die Verurteilten ihre Strafe verbüßen, gilt allerdings als unwahrscheinlich. Sie halten sich in Russland auf - und aus Sicherheitskreisen in Moskau hieß es bereits inoffiziell, dass sie nicht ausgeliefert würden.

Kreml erkennt Urteil nicht an

Moskau wies den Schuldspruch erwartungsgemäß zurück. "Sowohl der Verlauf als auch die Ergebnisse der Verhandlung zeugen davon, dass ihr der politische Auftrag zugrunde lag, die Version (...) von einer Beteiligung Russlands an der Tragödie zu stärken", teilte das russische Außenministerium am Donnerstag auf seiner Homepage mit. 

Die USA und die EU begrüßten das Urteil hingegen. Die Entscheidung sei "ein wichtiger Schritt in den laufenden Bemühungen, den 298 Menschen, die am 17. Juli 2014 ihr Leben verloren haben, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen", teilte US-Außenminister Antony Blinken in Washington mit. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nannte den Schuldspruch einen "wichtigen ersten Schritt auf dem Weg zu Wahrheit und Verantwortlichkeit".  Er appellierte m Namen der EU erneut an Russland, Verantwortung für die "Tragödie" zu übernehmen.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur AP
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