Mutmaßlicher Täter festgenommen
Messerangriff in Berlin: 30-jähriger Tourist am Holocaust-Denkmal schwer verletzt
- Aktualisiert: 21.02.2025
- 22:38 Uhr
- dpa
Nach der Attacke am Holocaust-Denkmal in Berlin hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Es handele sich um den mutmaßlichen Täter, teilten die Ermittler am Abend am Tatort mit.
Der mutmaßliche Täter der Attacke am Holocaust-Denkmal in Berlin hat nach Polizeiangaben Blut an den Händen gehabt. "Und das war für die Kräfte natürlich der ausschlaggebende Moment, um sofort hier zuzugreifen, eine Festnahme durchzuführen", sagte Polizeisprecher Florian Nath am Freitagabend (21. Februar). Der Mann soll das Opfer - ein 30 Jahre alter Tourist aus Spanien - schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt haben. Das Opfer wird im Krankenhaus behandelt. Der mutmaßliche Täter sei zu Boden gebracht und gefesselt worden, so der Polizeisprecher. "Der Festgenommene ist den Kräften sofort aufgefallen, weil er hier über die Straße geschritten ist."
Die Polizei hatte mit einem Großaufgebot nach dem Täter gesucht. Die Festnahme erfolgte knapp drei Stunden nach der Alarmierung. "Die Person wird in ein Polizeigewahrsam gebracht und wird von den Ermittlern weiter vernommen", sagte Polizeisprecher Florian Nath. Der Verdächtige sei von Polizisten ausgemacht worden, die im Umfeld des Tatorts nach dem Täter gesucht hätten. Der Mann hatte nach Polizeiangaben keine Papiere bei sich und war leicht bekleidet. Das Landeskriminalamt 8 sei vorsorglich eingebunden worden, zuständig für islamistischen Terror. Anhaltspunkte dafür gab es den Angaben nach aber nicht. Zum Motiv konnte die Polizei noch nichts sagen. Auch die Nationalität des Verdächtigen sei unbekannt.
"Wir haben mehrere Beweismittel gefunden", sagte Sprecher Nath. Die würden jetzt untersucht. Auch nach der Festnahme ging die Suche am späten Abend weiter. "Wir suchen jetzt hier weiter nach Beweismitteln", so Nath. "Das ist ein relativ großes Areal. Deshalb haben wir auch den Polizeihubschrauber hinzugezogen, um alles auszuleuchten." Auch Hunde suchten nach Spuren.
Ausschau gehalten wird Nath zufolge insbesondere nach Kleidungsstücken. Es sei auch nach möglichen Personen gesucht worden, die vielleicht von dem Tatverdächtigen angegriffen worden sein könnten. Gefunden habe man bisher aber niemanden, hieß es am späten Abend.
Das Holocaust-Denkmal des Architekten Peter Eisenman war im Mai 2005 der Öffentlichkeit übergeben worden. Mit dem Stelenfeld und einem unterirdischen Informationsort wird in der Hauptstadt nahe dem Brandenburger Tor an die rund sechs Millionen ermordeter Juden unter der Herrschaft des Nationalsozialismus erinnert.