Rocklegende gestorben
"Meine geliebte Königin" - So berührend trauert die Welt um Tina Turner
- Aktualisiert: 25.05.2023
- 15:03 Uhr
- Joachim Vonderthann
Sie war eine begnadete Sängerin und die Meisterin des Comebacks: Weltweit trauern nun Stars um Tina Turner - und erinnern an ihre Stärke und Energie.
Das Wichtigste in Kürze
Rocklegende Tina Turner ist mit 83 Jahren in der Schweiz gestorben.
Weltweit trauern Stars um die erfolgreiche Sängerin.
Mick Jagger betrauert den Tod seiner "wundervollen Freundin", Beyoncé nennt Turner "meine geliebte Königin".
Mit großer Betroffenheit und Anteilnahme haben Stars weltweit auf den Tod von Rocklegende Tina Turner reagiert. "Meine geliebte Königin", schrieb Beyoncé (41) auf ihrer eigenen Homepage zu einem Bild mit Turner und dankte ihr für Inspiration und dafür, dass sie den Weg geebnet habe. "Du bist Stärke und Widerstandskraft. Du bist der Inbegriff von Kraft und Leidenschaft." Die "Queen of Rock 'n' Roll" wurde 83 Jahre alt.
Weltstars trauern um Tina Turner
Turner starb am Mittwoch (24. Mai) nach langer Krankheit in ihrem Haus in Küsnacht nahe Zürich, wie ein Sprecher am Abend mitteilte. Ihr langjähriger Manager, Roger Davies, würdigte die Rocklegende als "einzigartige und bemerkenswerte Kraft der Natur mit ihrer Stärke, unglaublichen Energie und ihrem immensen Talent". Es sei ein "Privileg und eine Ehre" gewesen, sie als enger Freund und Manager mehr als 30 Jahre begleitet zu haben.
Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger zeigte sich zutiefst traurig über den Tod seiner "wundervollen Freundin". "Sie war inspirierend, warm, lustig und großzügig", schrieb der 79-jährige Brite auf Instagram. "Sie hat mir so viel geholfen, als ich jung war, und ich werde sie nie vergessen." US-Popstar Mariah Carey (54) würdigte die Verstorbene als "Inspiration für Frauen überall". Begriffe wie "Legendär, Ikonisch, Diva und Superstar" würden generell zu häufig verwendet, aber auf Turner treffe das alles zu.
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Mick Jagger verliert "wundervolle Freundin"
"Was für eine Frau, was für ein Leben, was für eine Kämpferin", schrieb Alicia Keys (42) bei Instagram. Turners Songs hätten ihr und so vielen anderen Künstlerinnen Mut gemacht. Aus tiefstem Herzen bedanke sie sich bei ihrer "wunderschönen großen Schwester". "Die Königin, Legende, Ikone", schrieb Model und Schauspielerin Naomi Campbell (53) auf der Instagram-Seite der Verstorbenen. Es werde nie wieder so jemanden wie Turner geben.
US-Präsident Joe Biden (80) erinnerte in einer Würdigung daran, dass Turner im ländlichen US-Staat Tennessee aufwuchs und als Kind im Kirchenchor sang. Die zwölffache Grammy-Preisträgerin habe in ihrem Leben Widrigkeiten überwunden und beachtliche persönliche Stärke gezeigt.
Auch Moderator Thomas Gottschalk würdigte Turner. "Sie war eine Powerfrau ... Eine der ersten und eine der letzten!", schrieb der 73-Jährige bei Instagram. Turner war einst auch zu Gast bei Gottschalks ZDF-Show "Wetten, dass..?". Unvergessen ist der Auftritt, als der Weltstar 1996 nach einer Wette mit dem Moderator einen Wiener Walzer tanzte.
Gottschalk: Turner war "eine Powerfrau"
Fans in aller Welt nahmen Anteil. Vor dem Haus der Sängerin in Küsnacht nahe Zürich wurden am Mittwochabend Kerzen und Blumen abgelegt. Auch die Sternenplakette der Rock-Legende auf Hollywoods "Walk of Fame" wurde mit Blumen geschmückt. Im August 1986 war Turner dort mit einer Plakette verewigt worden. In den Gängen der New Yorker U-Bahn stimmten mehrere Sänger die Hits der Künstlerin an, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Turner versetzte mit ihrer gewaltigen Stimme, gewagten Kostümen und überschäumender Energie vor allem in den 80er und 90er Jahren ein Millionenpublikum in Ekstase. Nach einer Abschiedstournee 2009 zog sie sich im Alter von 70 Jahren ins Privatleben zurück. Mit ihrem 16 Jahre jüngeren deutschen Partner Erwin Bach lebte sie seit den 90er Jahren am Zürichsee in der Schweiz. Dort feierten die beiden 2013 ein rauschendes Hochzeitsfest. Turner nahm später sogar die Schweizer Staatsbürgerschaft an.
An ihrem 80. Geburtstag im November 2019 wandte sich Turner mit einem kurzen Video an ihre Fans. "Ich sehe großartig aus, ich fühle mich gut", sagte sie damals lachend in die Kamera. Sie habe einige sehr ernste Erkrankungen hinter sich, das sei nun wie eine zweite Chance im Leben.
Tina Turner verlor zwei ihrer Söhne
Turner kämpfte gegen Darmkrebs und Nierenversagen. Ihr Mann spendete ihr 2017 eine seiner Nieren. In der Autobiografie "My Love Story" berichtete sie 2019 über viele schmerzhafte Erfahrungen im Leben. Bach sei ihr Retter und die größte Liebe ihres Lebens geworden. Turner hatte zwei leibliche Söhne, die - im Alter von 59 und 62 Jahren - vor ihr starben.
Die Sängerin wurde in den 60er und 70er Jahren im Duo mit ihrem damaligen Ehemann Ike Turner bekannt. Hits wie "River Deep - Mountain High" und "Nutbush City Limits" stürmten die Charts in vielen Ländern. Wie Turner erst viel später enthüllte, war die Ehe aber eine Tortur für sie. Ike schlug und drangsalierte sie.
Geschlagen von Ex-Ehemann Ike Turner
Diese düstere Seite zeigte auch die Filmbiografie "Tina - What's Love Got To Do With It?" (1994), mit Angela Bassett in der Oscar-nominierten Hauptrolle. Bassett (64) würdigte am Mittwoch die Stärke und den Mut der verstorbenen Sängerin. Turner habe in ihrem Leben Schmerzen und Traumata erfahren und den Mut gehabt, ihre Geschichte zu erzählen, ihren Weg zu gehen und anderen zu zeigen, wie eine Zukunft voller Liebe, Mitgefühl und Freiheit aussehen solle. Es sei eine Ehre gewesen, Turner zu kennen und sie im Film zu spielen, sagte die Schauspielerin dem Branchenblatt "Hollywood Reporter". Laurence Fishburne verkörperte in dem Film Ehemann Ike Turner, von dem sich die Sängerin 1976 getrennt hatte.
Mit 45 Jahren strahlte Tina Turner dann wieder im Scheinwerferlicht: Das Album "Private Dancer" wurde 1984 ihr Solo-Durchbruch. Fortan füllte sie in aller Welt Stadien und Konzertsäle. Zahlreiche Hits überdauern bis heute: "What's Love Got To Do With It?", "Proud Mary", "We Don't Need Another Hero" und "Be Tender with Me Baby" sind nur einige davon.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa