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Irreguläre Migration

Umfrage: Mehrheit der Deutschen will härtere Regeln an der Grenze

  • Aktualisiert: 13.09.2024
  • 05:24 Uhr
  • dpa
Grenzkontrollen, Zurückweisungen und Abschiebungen von Ausreisepflichtigen - die große Mehrheit in Deutschland ist laut einer Umfrage dafür.
Grenzkontrollen, Zurückweisungen und Abschiebungen von Ausreisepflichtigen - die große Mehrheit in Deutschland ist laut einer Umfrage dafür.© Peter Kneffel/dpa

Ob Grenzrückweisungen, verstärkte Grenzkontrollen oder Abschiebungen von ausreisepflichtigen Personen - laut einer Umfrage befürwortet ein Großteil der Deutschen solche Maßnahmen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Umfrage ist die große Mehrheit in Deutschland für Zurückweisungen, Grenzkontrollen oder Abschiebungen von Ausreisepflichtigen.

  • Dabei zeigt sich, dass härtere Regeln im Umgang mit irregulärer Migration von älteren Menschen häufiger befürwortet werden als von jüngeren.

  • Von den insgesamt 2.126 Teilnehmer:innen sprachen sich 71 Prozent für direkte Zurückweisungen an der Grenze aus.

Unabhängig von europarechtlichen Vorgaben plädiert eine Mehrheit der Deutschen für ein strikteres Vorgehen an den deutschen Grenzen. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts You Gov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Dabei zeigt sich auch, dass härtere Regeln im Umgang mit irregulärer Migration von älteren Menschen häufiger befürwortet werden als von jüngeren.

Von den insgesamt 2.126 Teilnehmer:innen der Befragung, die vom 6. bis 10. September lief, sprachen sich 71 Prozent für direkte Zurückweisungen an der Grenze aus. Die gibt es jetzt bereits zum Beispiel für visumspflichtige Ausländer, die beim Grenzübertritt kein Asylgesuch stellen, sowie für Menschen mit Einreisesperre. 

Mehr dazu:
Haushaltsberatungen im Bundestag - Generaldebatte
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Neuer Vorschlag der Union

Merz zu Migration: Deutschland soll Zurückweisungen drei Monate testen

Nach dem Scheitern der Gespräche zwischen Regierung und CDU/CSU über die Eindämmung irregulärer Migration hat Unionsfraktionschef Friedrich Merz einen neuen Vorschlag unterbreitet: Demnach soll Deutschland umfassende Zurückweisungen an den Grenzen ab dem 1. Oktober zunächst drei Monate lang testen.

  • 12.09.2024
  • 19:15 Uhr

21 Prozent sprachen sich gegen direkte Zurückweisungen an den deutschen Grenzen aus. Die Union fordert, die Bundespolizei solle auch Menschen zurückweisen, die in Deutschland ein Asylgesuch stellen wollen, nachdem sie sich zuvor in einem anderen EU-Staat aufgehalten haben. 

Bei der Frage, ob sie Grenzkontrollen und gegebenenfalls auch Grenzschließungen als Maßnahme zur Begrenzung von Migration unterstützen, entschieden sie 45 Prozent der Befragten für die Antwortvariante "befürworte ich voll und ganz". Weitere 28 Prozent der Teilnehmer der Umfrage sahen dies eher positiv. Jeder Fünfte lehnt Grenzkontrollen und Grenzschließungen in diesem Kontext ab.

Im Video: Baerbock warnt bei Migration vor nationalen Alleingängen

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Fast jeder Ältere für mehr Abschiebungen

Dass mehr Menschen abgeschoben werden, die in Deutschland kein Bleiberecht haben, befürworten 82 Prozent der Teilnehmer:innen der Befragung. Laut Umfrage sind 11 Prozent der Deutschen gegen mehr Abschiebungen, 7 Prozent der Befragten äußerten hierzu keine Meinung. 

In der Gruppe der Menschen im Alter ab 60 Jahren sprachen sich mehr als 95 Prozent für mehr Abschiebungen von Menschen ohne Bleiberecht aus. Unter den Menschen im Alter von 18 bis 39 Jahren lag der Anteil derjenigen, die diese Auffassung vertreten, bei 68 Prozent. Ein Ost-West-Unterschied war bei den Antworten auf diese Frage nicht festzustellen.

Mehr dazu:

Deutsche Grenzkontrollen: Österreich kündigt Konsequenzen an, Orbán gratuliert

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Landesgrenzen angeordnet, um die Zahl unerlaubter Einreisen stärker einzudämmen. Österreich reagiert mit Kritik.

  • Video
  • 01:18 Min
  • Ab 12

Zurückweisungen sind nur direkt an der Grenze möglich, also nur da, wo es stationäre Kontrollen gibt. Seit dem vergangenen Oktober sind laut Bundesinnenministerium mehr als 30.000 Menschen zurückgewiesen worden.

Mitte Oktober 2023 hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) solche festen Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz angeordnet. An der deutsch-österreichischen Landgrenze gibt es sie bereits seit September 2015. Von diesem Montag an soll auch an den Landgrenzen zu Frankreich, Dänemark, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg kontrolliert werden.

Im Video: Bundesinnenministerin Faeser kündigt Kontrollen an allen deutschen Grenzen an

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