Republikaner an der Fritteuse
McDonald's-Mitarbeiter verärgert: Trumps Auftritt wird als "Beleidigung" empfunden
- Aktualisiert: 23.10.2024
- 11:19 Uhr
- Lisa Apfel
Donald Trump an der McDonald's Fritteuse: Dieses Wahlkampf-Spektakel beeindruckt nicht jeden - vor allem aber nicht die Mitarbeiter:innen der Kette.
Das Wichtigste in Kürze
Donald Trump hat während seines Wahlkampfes in einer McDonald’s-Filiale Halt gemacht.
Während der Auftritt wohl vor allem eine Stichelei gegen seine demokratische Konkurrentin Kamala Harris sein sollte, fühlen sich ganz andere veräppelt: echte McDonald's-Mitarbeiter.
Online ließen sich einige von ihnen nun über die wenigen Arbeitsminuten des republikanischen Präsidentschaftskandidaten aus.
Donald Trump bemühte sich im laufenden US-Wahlkampf immer wieder um skurrile Auftritte und kontroverse Äußerungen, die teils wild diskutiert wurden. Dennoch sorgten diese Bilder vom Sonntag (20. Oktober) für eine Überraschung: der Ex-US-Präsident in einer McDonald’s Filiale im US-Bundesstaat Pennsylvania an der Fritteuse.
Filiale war wohl im Visier der Gesundheitsbehörde
Nach der Ankunft zog Trump sein Jackett aus und legte sich eine Schürze um. Er ging dann der Deutschen Presse-Agentur zufolge in die Küche und ließ sich die Fritteuse zeigen, frittierte Kartoffelstreifen und befüllte schließlich eine Pappschale mit Pommes Frites. Im Anschluss stand er am Fenster des Drive-through-Bereichs des Restaurants, verteilte eine Bestellung und ließ sich fotografieren. Was Trump wohl als bodenständige Wahlkampf-Aktion für die Arbeiterklasse in dem wichtigen Swing State verstanden haben wollte, geht so nicht überall auf.
Denn einige McDonald’s-Mitarbeiter:innen stellen dem Probetag von Donald Trump kein gutes Zeugnis aus, wie "The Independent" berichtet. So trug der republikanische Präsidentschaftskandidat weder Haarnetz noch Handschuhe - und das in einer Filiale, die es laut dem "Independent"-Bericht erst zu Beginn des Jahres mit dem Gesundheitsamt von Bucks County zu tun gehabt hatte. Demnach wurden bei einer Inspektion im März in Feasterville-Trevose vier Verstöße festgestellt. Darunter fielen unter anderem auch nicht "sauber und ordnungsgemäß gewaschene" Hände einiger Mitarbeiter:innen, wie es in dem Bericht weiter heißt.
Fast-Food-Mitarbeiter:innen unbeeindruckt von Trump-Performance
"The Independent" zitiert zudem Mitarbeiter:innen der Fast-Food-Kette, die sich in dem Reddit-Thread r/McDonaldsEmployees über Donald Trumps Fritteusen-Auftritt ausließen: "Wo ist sein zugelassenes Uniformhemd? Sein Hut?", fragte demnach ein User. Der 78-Jährige hatte ein weißes Hemd mit roter Krawatte zur Schürze getragen.
Ein weiterer User fügte demnach hinzu: "Wie auf anderen Bildern zu sehen ist, trägt er keine rutschfesten Schuhe, und er hat kein Haarnetz getragen." Auch von der gesamten Aktion blieb man im Thread unbeeindruckt: "Toll, er hat also fünf Minuten lang für ein Foto Tüten mit Essen verteilt ... und jetzt wollen wir mal sehen, wie er tatsächlich ein paar Jahre lang jeden Tag die Verantwortung für eine ganze Schicht übernimmt", zitiert "The Independent" einen weiteren entnervten Nutzer.
Ein anderer fühlt sich von dem Wahlkampfauftritt des Republikaners sogar veralbert: "Das ist Cosplay und eine Beleidigung für Menschen, die auch nur ein bisschen in ihrem Leben gearbeitet haben."
McDonald's-Lüge? Trump verbreitet weiter haltlose Behauptungen über Harris
Der Milliardär präsentiert sich im Wahlkampf gern als Vertreter der einfachen Leute. Er selbst ist in New York City als Sohn eines Immobilienmoguls geboren und stieg nach dem Studium ins Geschäft ein.
Der Auftritt in dem weltbekannten Schnellrestaurant war abermals ein Versuch Trumps, seine grundlose Behauptung zu untermauern, Harris habe nie bei McDonald’s gearbeitet. "Ich habe jetzt 15 Minuten länger als Kamala bei McDonald's gearbeitet", sagte Trump während seines Pommes-Stopps Reporter:innen.
Die Demokratin hat im Wahlkampf angeben, während des Studiums über den Sommer bei der Fast-Food-Kette gearbeitet zu haben. Das Wahlkampfteam der Demokratin gibt zudem an, dass Harris im Sommer 1983 in Alameda im Bundesstaat Kalifornien beschäftigt gewesen sei. Trump behauptet seit Wochen unentwegt, dass Harris sich das ausgedacht habe - Beweise dafür hat er nicht.
Im Video: "Instabil und durchgeknallt" – Kamala Harris schießt gegen Donald Trump
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa