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Verdachtsfall in Hamburg

Marburg-Virus: Wie gefährlich ist er für uns?

  • Veröffentlicht: 04.10.2024
  • 17:26 Uhr
  • Christina Strobl

Es weckt Erinnerungen aus dunklen Corona-Zeiten: Der potenziell tödliche Marburg-Virus grassiert aktuell im ostafrikanischen Ruanda. Hier erfahrt Ihr, was man über das Virus wissen sollte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In dem ostafrikanischen Land Ruanda grassiert derzeit der Marburg-Virus.

  • Für Ärzt:innen ist die Identifizierung des Virus' schwierig, da sich die Symptome (Unwohlsein, hohes Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Schüttelfrost) denen der Grippe sehr ähnlich sind.

  • Aktuell gibt es noch keinen Impfstoff gegen das Virus, da sich diese noch in der Entwicklung befinden.

In Ruanda breitet sich das tödliche Marburg-Virus immer weiter aus. Ein Mann, der von dort zurückkam, sorgte nun in Hamburg für Panik. Das Szenario weckt Erinnerungen an die Corona-Pandemie.

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Hochansteckendes Fieber

Marburg-Virus in Ruanda: Bisher gibt es mindestens neun Tote

In Ruanda ist es zu einem Ausbruch von Marburg-Fieber gekommen. Bisher gibt es neun Tote. Betroffen ist vor allem medizinisches Personal.

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Erleichterung: Verdächtiger ist nicht infiziert

Wie der "Spiegel" berichtet, soll der aus Ruanda eingereiste Mann verdächtige Symptome gezeigt haben, als er am Hamburger Hauptbahnhof eintraf. Kurz darauf herrschte dort der Ausnahmezustand: Abgesperrte Bahnsteige, Kontaktpersonen-Suche und Menschen in Schutzkleidung.

Die Verdachtsperson sowie dessen Begleiterin selbst fürchteten, sie hätten sich womöglich angesteckt. Das Virus gilt als leicht übertragbar und in vielen Fällen als tödlich. Jedoch gab es kurze Zeit später Entwarnung: Die beiden Reisenden hatten sich nicht angesteckt.

Der Marburg-Virus tobt in Ruanda

Doch in Ruanda tobt der Marburg-Virus nach wie vor. Am 27. September erklärte das ostafrikanische Land offiziell den Ausbruch. Wie der "Spiegel" meldet, sind den jüngsten Angaben zufolge mindestens 37 Menschen an dem Virus erkrankt, 21 davon werden aktuell in Isolation behandelt. Elf Menschen sollen an den Folgen gestorben sein. Zudem seien derzeit mehr als 300 Kontaktpersonen unter Beobachtung.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt das mit einem Ausbruch verbundene Risiko für Ruanda als sehr hoch ein und für sämtliche Nachbarländer des Staates als hoch ein. Global betrachtet sei das Risiko jedoch nur gering.

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Die Identifizierung ist schwierig

Doch wie gefährlich ist das Virus für uns Menschen überhaupt? Es stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus, gilt also als sehr gefährlich. Von 100 Menschen, die sich anstecken, sterben demnach bis zu 88. Das heißt, die Sterblichkeitsrate liegt bei 88 Prozent.

Für Ärzt:innen ist die Krankheit aber problematisch, denn es kann für sie schwierig sein, sie von anderen Infektionskrankheiten wie Malaria oder Typhus zu unterscheiden. Jedoch gibt es eine Reihe an Tests, mit denen sich das Virus bestätigen lässt. Dazu gehören Antigen-Nachweistests, Serum-Neutralisationstests sowie die Isolierung des Virus mithilfe einer Zellkultur.

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Übertragung durch engen Körperkontakt

Übertragen wird das Virus durch engen Körperkontakt mit einer infizierten Person:  etwa über kleine Wunden in der Haut oder über Schleimhäute kann es sich schnell übertragen, wie beispielsweise bei ungeschütztem Sex. Auch eine Ansteckung über Materialien wie Oberflächen, Bettlaken oder Kleidung, die mit Körperflüssigkeiten einer infizierten Person kontaminiert sind, ist möglich.

Dennoch ein kleines Aufatmen: Anders als beispielsweise Corona- oder Grippeviren wird das Marburg-Virus aber nicht über die Atemluft übertragen.

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Die Symptome ähneln denen der Grippe

Die ersten Symptome sollen laut des Berichts meist nach etwa zwei Tagen nach der Ansteckung auftreten. Jedoch könne sich das in extremen Fällen bis auf 21 Tage hinziehen. Dazu gehören: Unwohlsein, hohes Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Schüttelfrost. Jedoch treten sie ganz plötzlich auf.

Allerdings kommen nach etwa drei Tagen typischerweise Magen-Darm-Beschwerden dazu, etwa wässriger Durchfall, Erbrechen und Übelkeit, die bis zu einer Woche andauern können. Hinzu kommen fleckige Ausschläge und Blutungen, die unter anderem Schleimhäute und den Magen-Darm-Trakt betreffen können. Weil auch das zentrale Nervensystem betroffen sein kann, können Patientinnen und Patienten verwirrt, gereizt oder aggressiv sein.

Ist der Verlauf tödlich, sterben Infizierte meist zwischen acht und neun Tagen nach Auftreten der Symptome.

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Impfstoffe gegen das Virus gibt es aktuell noch nicht. Sie befinden sich aktuell in verschiedenen Stadien der Entwicklung, sind also noch nicht zugelassen.

Am weitesten fortgeschritten soll laut "Nature" aber ein potenzieller Impfstoff unter der Leitung des Sabin Vaccine Institute in Washington, D.C. sein. Er basiere auf einem modifizierten Adenovirus aus Schimpansen, mit dem den Zellen Anweisungen zur Herstellung eines Marburg-Virus-Proteins gegeben werden soll. Ein ähnlicher Impfstoff, der derzeit an der Universität Oxford im Vereinigten Königreich entwickelt wird, wurde ebenfalls als vorrangig für Tests während eines Marburg-Fieber-Ausbruchs genannt.

Um sich zu schützen, gibt es derzeit nur eine Möglichkeit: Abstand halten. Bevor man aber in Panik ausbricht, sollte man eines nicht vergessen: Eine Übertragung ist viel weniger wahrscheinlich als beispielsweise bei Corona oder der Grippe. Vorsichtig sollte man jedoch dennoch sein und den Kontakt mit potenziell Infizierten vermeiden.

  • Verwendete Quellen:
  • "Nature"
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