Insolvenzverfahren gescheitert
900 Mitarbeiter betroffen: Lila Bäcker macht alles dicht
- Aktualisiert: 19.01.2024
- 16:35 Uhr
- Stefan Kendzia
Die Bäckereikette Lila Bäcker ist pleite. Der Neustart in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung führte nicht zum gewünschten Erfolg, sondern ins Aus: Rund 900 Mitarbeiter:innen stehen ab 1. Februar auf der Straße.
Am 1. Februar ist Schluss: Die Bäckereikette Lila Bäcker schließt nun auch ihre verbliebenen 160 Filialen, nachdem ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung gescheitert war. Fast 1.000 Mitarbeiter:innen verlieren jetzt ihre Jobs.
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Um Lila Bäcker steht es schon länger schlecht
Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt, ist am 1. Februar alles aus für die Bäckereikette Lila Bäcker. In weniger als zwei Wochen schließen dann die noch verbliebenen 160 Filialen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein. Ebenfalls von der Schließung betroffen sind der Logistikbereich, die Verwaltung und die Produktion in Pasewalk. "Rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen daher zum 1. Februar entlassen werden", wie das Unternehmen mitteilte.
Dass das Unternehmen nun doch recht zeitnah alles schließen wird, sei auch auf ein Angebot des einzig verbliebenen Interessenten zurückzuführen. Dieses musste von den Banken unter anderem aus formellen Gründen abgelehnt werden. "Die Finanzierer sind deshalb nicht weiter bereit, Verluste aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zu tragen. Ohne eine solche Zusage der Banken können und dürfen wir den Betrieb aber nicht fortführen", so der Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff.
Dass es um die Bäckereikette schlecht bestellt ist, ist keine Neuigkeit. Lila Bäcker hatte bereits Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet und konnte nur durch eine Landesbürgschaft aus Schwerin mit 270 Filialen und 2.100 Mitarbeitern neu anfangen. Im Oktober 2023 hatte die Backkette schließlich ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Ende 2023 war der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens abgesprungen, zu Jahresbeginn 2024 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Von den 230 bestehenden Filialen sollten dann nur die rund 160 gut besuchten Filialen und Cafés an interessanten Standorten überleben und bleiben. Mit dem 1. Februar werden auch diese Filialen für immer geschlossen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa