In persönlicher Botschaft
"Lieber Friedrich, tut mir leid, dass du entsetzt bist": Lindner warnt Merz vor Nähe zu Habeck
- Aktualisiert: 06.12.2024
- 09:51 Uhr
- Franziska Hursach
FDP-Ampel-Sprenger Christian Lindner hat sich per Video an den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz gewandt. Seine Botschaft: Eine Annäherung an die Grünen ist nicht zielführend.
Das Wichtigste in Kürze
FDP-Chef Christian Lindner hat den CDU-Chef Friedrich Merz in einer persönlichen Botschaft vor einer Annäherung an die Grünen gewarnt.
Sollte Merz signalisieren, dass Robert Habeck als Wirtschaftsminister bleiben könnte, wäre das möglicherweise ein Hinweis darauf, dass es nur um ein "Weiter so" geht und nicht um die nötige grundlegende Wende, so Lindner.
Auch verteidigte sich Lindner für seine Aussagen zu Elon Musk und Javier Milei, über die Merz sich "entsetzt" gezeigt hatte.
Im Bundestagswahlkampf hat sich FDP-Chef Christian Lindner in einer persönlichen Botschaft auf Instagram an den "lieben Friedrich Merz" gewandt. "Lieber Friedrich, tut mir leid, dass du entsetzt bist. Aber…" - so betitelte Lindner seinen Instagram-Post. In dem Video warnte er den CDU-Chef unter anderem vor einer Annäherung an die Grünen.
Externer Inhalt
Zeige sich Merz jetzt offen dafür, dass der Grüne Robert Habeck Wirtschaftsminister bleiben könne, "dann könnte das ja ein Zeichen dafür sein, dass es doch nur um eine Form des 'Weiter so' geht - und nicht um die grundlegende Wende, die wir in unserem Land brauchen", sagte Lindner.
Milei und Musk als Vorbild?
Weiter verteidigte sich Lindner in dem Online-Video gegen Kritik von Merz an seinen Aussagen, dass der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei und Tech-Milliardär Elon Musk in mancher Hinsicht als Vorbild taugen könnten. Der FDP-Politiker betonte, dass er weder alle Ansichten der beiden übernehmen noch ihren Stil kopieren wolle.
Jedoch sei der eine "der erfolgreichste Unternehmer der Gegenwart und Beauftragter für den Bürokratieabbau in den USA". Und der andere habe den "Mut zu ganz grundlegenden Reformen, sein heruntergewirtschaftetes Land wieder auf Kurs zu bringen".
Das sollte nicht zu Entsetzen führen, sondern zu Neugier. Denn vielleicht kann man sich von denen bei uns ja was abschauen - wenn man wirklich was verändern will.
Christian Lindner, FDP
Merz hatte Lindners Hinweis, Deutschland solle mehr "mehr Musk und Milei wagen", in der ARD-Sendung "Maischberger" kommentiert. Er sei über diese Formulierung "völlig entsetzt" gewesen.
"Ich bin einigermaßen sprachlos gewesen und das passiert bei mir nicht so häufig", sagte Merz.
Merz: Politikwechsel "mit Habeck oder ohne Habeck"
Weiter betonte er, Deutschland brauche gerade in der Wirtschaftspolitik einen Politikwechsel. "Mit Habeck oder ohne Habeck. Das muss Habeck entscheiden, wenn er noch dabei ist."
Ähnlich wie Lindner hatte auch CSU-Chef Markus Söder Merz schon Kontra gegeben und gesagt: "Mit der CSU gibt es kein Schwarz-Grün, keinen Robert Habeck mehr als Wirtschaftsminister." CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann meinte, Merz habe sich nur darauf bezogen, dass bei Koalitionsbildungen immer die Parteien verantwortlich seien, wer Minister werde.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa