Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen
Vulkanausbruch auf Island: Lava setzt Häuser in Grindavík in Brand
- Aktualisiert: 15.01.2024
- 15:43 Uhr
- Franziska Hursach
Die Situation in Grindavík spitzt sich zu: Zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen öffnet sich in Island die Erde, wieder bildet sich ein glutrotes Lava-Meer. Die Lava erreicht die Stadt, Häuser brennen.
Das Wichtigste in Kürze
Nach Vulkanausbrüchen erreichten Lavaströme die ersten Häuser am Rand der isländischen Ortschaft Grindavík und setzten sie in Brand.
Der 4.000-Einwohner-Ort war bereits in der Nacht zum Sonntag evakuiert worden.
Vor der Eruption wurde eine intensive Erdbebenserie mit mehr als 200 Erschütterungen verzeichnet.
Zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen ist auf Island ein Vulkan ausgebrochen. Es handelt sich um die fünfte Eruption im Südwesten der Nordatlantik-Insel seit 2021. Erstmals erreichte die aus der Erde sprudelnde Lava auch den evakuierten Küstenort Grindavík, in dem sie mehrere Häuser in Brand setzte. Das zeigten Luftaufnahmen des isländischen Rundfunksenders RÚV.
Ort wurde rechtzeitig evakuiert
Die erneute Eruption auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Reykjavik hatte sich zuvor mit einer abermaligen Erdbebenserie angekündigt. Daraufhin wurde der 4.000-Einwohner-Ort rechtzeitig in der Nacht zum Sonntag (14. Januar) evakuiert. Um 7.57 Uhr (Ortszeit) am Morgen begann der Ausbruch, als erste Lava aus einem länglichen Erdspalt einige Hundert Meter nördlich von Grindavík sprudelte.
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Bereits wenige Stunden danach hatte sich ein regelrechtes Lava-Meer in dem Gebiet gebildet. Der Vulkanexperte Magnús Tumi Guðmundsson schätzte nach einem Hubschrauberüberflug am Morgen bei RÚV ein, dass der Erdriss auf eine Länge von gut einem Kilometer angewachsen sei.
Lava fließt nun in Richtung Stadt.
Isländische Wetterbehörde Vedurstofa
Dann öffnete sich die Erde in den Mittagsstunden unmittelbar am nördlichen Stadtrand von Grindavík. Von dort zog sich die glutrote Lava talabwärts, ehe sie mindestens zwei Häuser erfasste, die daraufhin in Flammen standen. Da der Ort evakuiert war, bestand keine Gefahr für Menschenleben - wohl aber für das Hab und Gut der betroffenen Bewohner:innen.
Grindavík liegt rund 40 Kilometer südwestlich von Reykjavik. Der Ort war schon beim letzten Ausbruch Mitte Dezember in Mitleidenschaft gezogen worden - allerdings nicht durch Lava, sondern durch etliche Erdbeben, die die Eruption angekündigt hatten. Die Beben hatten tiefe Risse in Straßen und andere Schäden verursacht. Vor wenigen Tagen fiel isländischen Medienberichten zufolge ein Arbeiter mutmaßlich in eine dieser Spalten. Die Suche nach ihm wurde mittlerweile eingestellt, ohne dass er gefunden wurde.
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Auch dieses Mal verzeichnete die Wetterbehörde vor der Eruption eine intensive Erdbebenserie mit mehr als 200 Erschütterungen. Die Behörde warnte davor, dass Magma unterhalb der Erdoberfläche in Bewegung und die Wahrscheinlichkeit einer Eruption hoch sei.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa