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Geburtsjahrgänge 1959-1969

Knapp 70 Prozent der "Babyboomer" wollen früher in Rente

  • Aktualisiert: 11.07.2023
  • 10:16 Uhr
  • Clarissa Yigit
Knapp 70 Prozent der deutschen Arbeitnehmer:innen aus der "Babyboomer"-Generation will mit 64 Jahren in Rente gehen.
Knapp 70 Prozent der deutschen Arbeitnehmer:innen aus der "Babyboomer"-Generation will mit 64 Jahren in Rente gehen.© Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/dpa-tmn

Laut der Studie "LidA – Leben in der Arbeit" tendiere insbesondere die Generation der "Babyboomer" hin zur Frührente. Dabei würden rund 68 Prozent der Erwerbstätigen eine Frühverrentung wählen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Trend zur Frührente ist bei der Generation der "Babyboomer" ungebrochen.

  • Laut einer Studie wollten dabei rund 68 Prozent der Arbeitnehmer:innen bereits mit 64 Jahren in Rente gehen.

  • Die Gruppe der Geringverdiener könne es sich allerdings nicht leisten, früher in Rente zu gehen.

Der Trend zur Frührente steht besonders bei der Generation der "Babyboomer" hoch im Kurs, wie aus einer Studie, die ARD-"Panorama" vorliegt, hervorgeht.

So käme jede:r dritte Arbeitnehmer:in aus den sogenannten "Babyboomer"-Jahrgängen, die in der Zeit zwischen 1959 und 1969 geboren wurden.

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Frühverrentung bei den "Babyboomern"

Wie die repräsentative Studie "LidA – Leben in der Arbeit", die dem ARD-Magazin "Panorama" vorliegt, beschreibt, würden alleine 68 Prozent der Arbeitnehmer:innen spätestens mit 64 Jahren in Rente gehen wollen. Dieser Trend werde von Expert:innen als "alarmierend" bezeichnet, schreibt "Panorama", da dies nicht nur den Arbeitskräftemangel verschärfe, sondern auch die Finanzierbarkeit der Renten gefährde.

So würden die meisten der Befragten angeben, mit 64 Jahren nicht mehr arbeiten zu wollen. Rund 30 Prozent wollen bereits mit 62 Jahren in Rente gehen. Diese Daten würden sich, so "Panorama", mit den aktuellen Zahlen vom "Bundesinstitut für Bevölkerungsentwicklung" decken. 

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Um so später geboren – um so früher in Rente

Dabei sei auffällig, dass gerade unter den jüngeren "Babyboomer"-Jahrgängen noch mehr Menschen früher in Rente gehen wollen, als bei den älteren.

Der häufigste Grund für eine frühere Rente sei insbesondere mehr freie Zeit, erklärt Studienleiter Hans-Martin Hasselhorn. Körperliche Belastung im Job sei dabei nicht ausschlaggebend, da auch Menschen mit einer geringen physisch belastenden Tätigkeit früher in Rente gehen wollten.

Lediglich länger arbeiten zu wollen zeige sich dabei in der Gruppe der Geringverdiener – obwohl diese mit Abstand die kürzeste Lebenserwartung von allen Einkommensgruppen hätten. Diese Menschen hätten offenbar keine Wahl, "länger arbeiten zu wollen", sondern nur "länger arbeiten zu müssen". Sie könnten sich demnach eine frühere Rente schlichtweg nicht leisten, ergänzte die "Welt".

Konsequenzen für das Rentensystem

Ob nun die Maßnahmen der Bundesregierung zur Linderung des Fachkräftemangels und zur Stabilisierung des Rentensystems ausreichen würden, stellten die Befunde der Studie infrage, schreibt die "Welt".

Den Beitragssatz und das Rentenniveau zu stabilisieren als auch das Renteneintrittsalter nicht weiter zu erhöhen, könne nur funktionieren, wenn der Zuschuss – der aus dem Bundeshaushalt komme und aus Steuern finanziert werde – immer größer würde, erklärt Monika Schnitzer, Vorsitzende des "Sachverständigenrates Wirtschaft". Allerdings würde dieses Geld dann an anderen Stellen – wie beispielsweise bei der Infrastruktur oder bei Investitionen in Klimaneutralität – fehlen.

Laut dem "Bundesministerium für Arbeit und Soziales" gäbe es offensichtlich auch keine neue Maßnahmen gegen den Trend zur Frührente, da die gesetzliche Rentenversicherung finanziell sehr gut aufgestellt sei.

Zudem setze das Ministerium weiterhin auf freiwilliges Arbeiten von Ruheständler:innen. Dabei würde der Wegfall der Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogener Altersrente dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Die geplante Einführung der "Aktienrente" soll des Weiteren zur Stabilisierung des Rentensystems mit beitragen.

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Zu "LidA"

Seit 2011 befragt "LidA" regelmäßig mehrere tausend Erwerbstätige – aus den Geburtenjahrgängen 1959 bis 1969  – wie lange diese arbeiten wollen und können. Die Studie zählt zu den größten und wichtigsten in diesem Bereich.

  • Verwendete Quellen
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