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Umstrittener Brauch

Kritik an Kuhhörnern: Polizei sichert Nikolausbrauch "Klaasohm" auf Borkum ab

  • Aktualisiert: 05.12.2024
  • 13:55 Uhr
  • dpa
Oldermann Maxi Rau, Vorsitzender des Verein Borkumer Jungen (VBJ) und Jürgen Akkermann (links), Bürgermeister der Insel Borkum, sprechen mit der Presse. Der Nikolausbrauch "Klaasohm" auf Borkum sorgt bundesweit für Empörung.
Oldermann Maxi Rau, Vorsitzender des Verein Borkumer Jungen (VBJ) und Jürgen Akkermann (links), Bürgermeister der Insel Borkum, sprechen mit der Presse. Der Nikolausbrauch "Klaasohm" auf Borkum sorgt bundesweit für Empörung.© Lars Penning/dpa

Auf der Nordseeinsel Borkum soll bei "Klaasohm! keine Frau mehr mit Kuhhörnern geschlagen werden. Die Polizei will den Brauch absichern. Nun wird bekannt, dass es im Vorjahr schon zu Anzeigen kam.

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Mit "starken Kräften" will die Polizei den umstrittenen Nikolausbrauch Klaasohm auf der Nordseeinsel Borkum absichern. "Wir möchten hier heute für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger sorgen. Wir möchten Straftaten verhindern", sagte Malte Hagspihl, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück vor dem Brauch, der am Donnerstagnachmittag (5. Dezember) auf der ostfriesischen Insel beginnen soll. Genaue Angaben zur Zahl der eingesetzten Polizist:innen machte der Sprecher auf Nachfrage nicht.

Anzeigen im vergangen Jahr eingegangen

Hagspihl sagte, Brauchtum und Tradition schütze nicht vor einer strafrechtlichen Verfolgung. "Sobald wir von strafrechtlichen Sachverhalten Kenntnisse erlangen, werden wir einschreiten."

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Im Video: Gewalt an Frauen - Kritik am Klaasohm-Fest

Der Sprecher bestätigte zudem, dass im vergangenen Jahr vier Anzeigen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung bei der Polizei gestellt wurden - in welchem Jahr die Vorfälle stattgefunden haben sollen, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Bislang seien diese Anzeigen nicht bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. "Hintergrund ist, dass die Verfahren noch laufen", sagte Hagspihl. "Es kommt ein und dieselbe Person als Tatverdächtiger in Betracht." Zuvor hatte die "Nordwest-Zeitung" berichtet.

Ein Bericht des ARD-Magazins "Panorama" über die Tradition, deren Bestandteil auch das Schlagen von Frauen mit Kuhhörnern ist, hatte bundesweit für Empörung gesorgt. In dem Beitrag berichten Borkumerinnen und Borkumer anonym von aggressiven Übergriffen. Ein Team filmte im vergangenen Jahr, wie Frauen bei dem Fest auf der Straße von "Fängern" festgehalten wurden und ihnen die sogenannten Klaasohms mit einem Kuhhorn auf den Hintern schlugen. Nach heftiger Kritik hatten die Veranstalter angekündigt, den "Brauch des Schlagens" dieses Jahr abschaffen zu wollen.

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