Es wird teurer
Krankenkassenbeiträge könnten 2025 massiv steigen - das können Sie tun
- Veröffentlicht: 18.12.2024
- 16:06 Uhr
- Stefan Kendzia
Auch 2025 wird bei den Krankenkassenbeiträgen an der Kostenschraube gedreht: Es könnte teurer werden. Um wie viel, das hängt vom Zusatzbeitrag der jeweiligen Krankenkasse ab.
Das Wichtigste in Kürze
Die Zusatzbeiträge von einigen Krankenkassen können 2025 teils kräftig anziehen.
Erhöht eine Krankenkasse den Beitragssatz, können Versicherte von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.
Von einem leichtfertigen Wechsel wird abgeraten - jeder sollte neben den finanziellen Vorteilen auch die Extraleistungen prüfen.
Millionen Beschäftigte und Rentner:innen werden im neuen Jahr von noch höheren Beiträgen für die Krankenkasse begrüßt. Neben dem allgemeinen Beitragssatz, der für alle Kassen gleich hoch ist, kommt ein von den Kassen individuell festgelegter Zusatzbeitrag hinzu. Ersparnisse können bei einem Wechsel beträchtlich sein.
Gebrauch des Sonderkündigungsrechts kann Ersparnis bedeuten
Gleich ist bei den Krankenkassen eines: Der allgemeine Beitragssatz, der aktuell bei 14,6 Prozent liegt. Darüber hinaus kann jede Kasse einen sogenannten Zusatzbeitrag erheben, der von Kasse zu Kasse individuell ist. Nutzt man aber das Sonderkündigungsrecht bei Beitragserhöhungen, wie sie 2025 erwartet werden, kann man ordentlich sparen.
Denn: Erhöht die Krankenkasse den Beitragssatz, können Versicherte von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Tun sie das nicht, ist ein Wechsel erst nach zwölf Monaten Mitgliedschaft möglich. Bei einem Bruttomonatseinkommen von 3.000 Euro sollen rund 540 Euro pro Jahr Ersparnis drin, wie "Finanztest" berechnet hat.
Die derzeit teuerste Kasse Knappschaft mit einem Rekordwert von 4,4 Prozent Zusatzbeitrag (Gesamtbeitrag: 19 Prozent) ist um stattliche 3,5 Prozentpunkte teurer als die aktuell günstigste Kasse BKK Firmus mit einem Zusatzbeitrag von 0,9 Prozent (Gesamtbeitrag: 15,50 Prozent). Beschäftigte teilen sich die Beiträge mit ihrem Arbeitgeber, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt.
Beitragssatzanstieg nur durch Strukturreformen zu stoppen
Gesundheitsminister Lauterbach sagte laut dpa, der Beitragssatzanstieg sei nur durch Strukturreformen wie die Krankenhausreform, Digitalisierung und bessere Vorsorgemedizin zu stoppen. Sie seien jetzt auf den Weg gebracht. "Aber es wird eine Zeit lang dauern, bis das wirklich greift." Dies hätte man schon vor Jahren machen müssen. "Dann wäre uns dieser Beitragssatzanstieg jetzt erspart geblieben."
Krankenkasse nicht vorschnell wechseln
Laut "Finanztest" reicht der Antrag bei der aufnehmenden Krankenkasse aus, um bei der bisherigen auszusteigen. Eine gesonderte Kündigung ist dafür nicht nötig. Die neue Kasse nimmt im Anschluss Kontakt mit der bisherigen auf und teilt Versicherten den Beginn der Mitgliedschaft mit. Ist alles geschafft, sollte der Arbeitgeber über den Wechsel informiert werden.
Die Prüfer:innen empfehlen allerdings, beim Wechsel der Krankenkasse nicht vorschnell vorzugehen und vor allem nicht nur die finanziellen Vorteile in den Blick zu nehmen. Prüfen sollten gesetzlich Versicherte auch, inwiefern sich Extraleistungen, Service und Erreichbarkeit der Kassen unterscheiden. Auch das sind wichtige Faktoren bei der Auswahl der Kasse.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa