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Konsumflaute: Onlinehandel kämpft mit Umsatzeinbußen 

  • Veröffentlicht: 27.09.2023
  • 14:54 Uhr
  • Clarissa Yigit
Der Onlinehandel musste im Jahr 2022 erstmals Verluste in Kauf nehmen. Der Trend setzt sich offenbar laut Expert:innen fort.
Der Onlinehandel musste im Jahr 2022 erstmals Verluste in Kauf nehmen. Der Trend setzt sich offenbar laut Expert:innen fort.© Foto: Christin Klose/dpa

Der Onlinehandel schwächelt sei langem etwas. Dennoch liegen die Umsätze immer noch gut 50 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau.

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Die goldenen Zeiten des Onlinehandels scheinen erst einmal vorüber zu sein. So erlebte die Branche in den vergangenen Corona-Jahren einen beispiellosen Höhenflug. Dabei stiegen im ersten Corona-Jahr 2020 die Umsätze der 1.000 größten Onlinehändler laut dem Kölner Handelsforschungsinstitut EHI um 33,1 Prozent. Im zweiten Pandemiejahr noch einmal um 16,1 Prozent.

Nun verzeichnet der Onlinehandel einen leichten Rückgang, liegt aber immer noch mit gut 50 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau.

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Umsatzeinbußen bei rund 1.000 Onlineshops

Wie das EHI in einer am Mittwoch (27. September) veröffentlichten Studie "E-Commerce-Markt Deutschland 2023" bekannt gab, mussten demnach 1.000 der umsatzstärksten Onlineshops im Jahr 2022 einen Umsatzrückgang hinnehmen – erstmals seit Studienbeginn im Jahr 2008.

Dies entspricht einem Umsatzrückgang von 2,8 Prozent (netto, nicht preisbereinigt) oder 2,2 Milliarden Euro. Der Netto-E-Commerce-Umsatz belief sich demnach im Jahr 2022 auf insgesamt 77,7 Milliarden Euro (im Vor-Corona-Jahr 2019 51,7 Milliarden).

Insbesondere große Onlineshops hätten im Jahr 2022 mit Umsatzrückgängen zu kämpfen gehabt. So sei der Umsatz der zehn größten Onlineshops um 9,7 Prozent gesunken. Viele kleinere Shops – auf den hinteren 500 Plätzen – hingegen hätten ihre Verkäufe um 7,3 Prozent steigern können.

Aber auch die Top 10 der Online-Marktplätze hätten im vergangenen Jahr mit Umsatzeinbußen zu kämpfen gehabt, berichtete das EHI.

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Umsätze der Top-1.000 Onlinshops im Überblick

  • 2009: 20 Milliarden Euro
  • 2010: 22,7 Milliarden Euro
  • 2011: 25,4 Milliarden Euro
  • 2012: 29,5 Milliarden Euro
  • 2013: 30 Milliarden Euro
  • 2014: 32,7 Milliarden Euro
  • 2015: 35,5 Milliarden Euro
  • 2016: 39,6 Milliarden Euro
  • 2017: 42,8 Milliarden Euro
  • 2018: 46 Milliarden Euro
  • 2019: 51,7 Milliarden Euro
  • 2020: 68,8 Milliarden Euro
  • 2021: 79,9 Milliarden Euro
  • 2022: 77,7 Milliarden Euro (minus 2,8 Prozent)
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Umsatzflaute hält an

Im laufenden Jahr soll es den Expert:innen zufolge zu "einer Fortsetzung des rückläufigen Trends" kommen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf den Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce, Lars Hofacker.

So lag der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 im E-Commerce nach Angaben des Branchenverbandes bevh um rund 13,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Expert:innen des EHI rechnen daher im zweiten Halbjahr mit einer Trendwende – und einem Umsatzrückgang von 4,2 Prozent im Onlinehandel. Ebenso prognostiziert der bevh einen Rückgang der Umsätze von mehr als fünf Prozent für das laufende Jahr.

Lediglich der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnete bereits im Mai mit einer nominalen Umsatzsteigerung von 5,8 Prozent.

Führende Onlineshops und Marktplätze 2022

Onlineshops
  • Platz 1: Amazon
  • Platz 2: Otto
  • Platz 3: Zalando
Online-Marktplätze
  • Platz 1: Amazon
  • Platz 2: Ebay
  • Platz 3: Otto
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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