Jelina Switolina
Kein Handshake für Russinnen: Ukrainisches Tennis-Ass fordert Wimbledon-Statement
- Veröffentlicht: 10.07.2023
- 13:41 Uhr
- Lena Glöckner
Wimbledon erfährt derzeit die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Die Ukrainerin Jelina Switolina will Russinnen und Belarussinnen nicht die Hand reichen - und stellt eine klare Forderung.
In der Debatte um Handshakes mit Profis aus Russland und Belarus hat die Ukrainerin Jelina Switolina eine klare Ansage der Tennis-Organisationen gefordert. "Ich denke, sie müssen mit einem Statement an die Öffentlichkeit gehen, dass es keine Handshakes zwischen russischen, belarussischen und ukrainischen Spielern geben wird", sagte Switolina (28) am Sonntagabend (9. Juli) in Wimbledon nach ihrem Achtelfinalsieg gegen Viktoria Asarenka aus Belarus.
Im Video: Aus in Wimbledon - Zverev verzweifelt an Berrettini
Aus in Wimbledon: Zverev verzweifelt an Berrettini
Danach hatte Switolina auf das im Tennis obligatorische Händeschütteln nach einer Partie verzichtet. Wegen des russischen Angriffskrieges auf ihre Heimat weigert sich Switolina, Spielerinnen aus Russland und Belarus die Hand zu geben. "Ich habe es schon mehrmals gesagt, dass ich, solange russische Truppen nicht die Ukraine verlassen und wir uns unsere Territorien zurückgeholt haben, keine Handshakes machen werde. Das ist ein klares Statement von mir", sagte Switolina.
Spielerin aus Belarus: "Macht es nicht größer als es ist"
Ihre Gegnerin Asarenka hatte das nach ihrer Niederlage akzeptiert, war dann beim Verlassen des Platzes aber von einem Teil der Zuschauer:innen ausgebuht worden. Daraufhin war die frühere Nummer eins der Welt völlig entgeistert stehen geblieben und hatte dann mit einer auch später nicht näher definierten Geste, bei der sie ihre Hände in der Luft über Kreuz gelegt hatte, den Court verlassen.
"Vielleicht ist es einigen Leuten nicht klar. Einige Leute scheinen nicht zu wissen, was los ist", sagte Switolina. Sie erinnerte daran, bei den French Open in Paris ebenfalls ausgebuht worden zu sein, als sie nach ihrer Viertelfinalniederlage gegen Aryna Sabalenka aus Belarus der Weltranglistenzweiten nicht am Netz gratuliert hatte. Deshalb sei eine klare Ansage der Organisationen "der richtige Weg".
Asarenka zeigte sich von der Reaktion des Publikums enttäuscht, von der Diskussion über das Thema aber genervt. "Macht es nicht größer als es ist. Es verändert kein Menschenleben, ob jemand dem anderen am Netz die Hand gibt, oder nicht", sagte Asarenka. "Ich kenne Jelina schon seit langer Zeit und hatte immer ein gutes Verhältnis zu ihr. Die Umstände sind, wie sie sind."
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa