Handelskonflikt
Kein Deal mit von der Leyen: Trump lässt EU mit Null-Zoll-Angebot abblitzen
- Veröffentlicht: 08.04.2025
- 08:28 Uhr
- Benedikt Rammer
US-Präsident Donald Trump bleibt im Zollstreit hart. Den Vorschlag der EU-Kommission, alle gegenseitigen Zölle auf Industriegüter aufzuheben, lehnt er ab. Stattdessen stellt er eine weitere Forderung an die EU.
Das Wichtigste in Kürze
Im Zollkonflikt zwischen den USA und der EU bleiben die Fronten verhärtet.
US-Präsident Donald Trump hat nun ein Angebot der EU für einen Zoll-Deal abgelehnt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursua von der Leyen hatte Trump ein "Null-für-Null-Angebot" gemacht, also den vollständigen Wegfall von Zöllen auf Industriegüter.
2020 gaben sich Donald Trump und Ursula von der Leyen in Davos noch die Hand – heute ist vom damaligen Schulterschluss zwischen den USA und Europa kaum noch etwas zu spüren. Der US-Präsident hat nun ein zentrales Angebot der EU im Handelskonflikt abgelehnt – und das mit deutlichen Worten.
Trump: Angebot der EU nicht gut genug
Im Raum stand ein Vorschlag aus Brüssel, alle gegenseitigen Zölle auf Industriegüter vollständig abzuschaffen. Doch auf die Frage, ob er das Angebot der EU-Kommissionspräsidentin für ausreichend halte, sagte Trump laut der "Bild"-Zeitung am Montag (7. April) vor Reporter:innen: "Nein, ist es nicht." Statt freiem Handel setzt Trump auf eine andere Rechnung: Europa solle stattdessen deutlich mehr Energie aus den USA importieren.
Europäische Staaten müssten eine Menge an Energie erwerben, fordert Trump. Nur so könne das Handelsdefizit der USA gegenüber der EU ausgeglichen werden.
Doch nicht nur das Angebot lehnt er ab – auch seine grundsätzliche Haltung gegenüber der EU bleibt frostig. "Die Europäische Union hat uns sehr, sehr schlecht behandelt", sagte Trump. Und weiter: "Sie kaufen unsere Autos nicht (...), sie kaufen unsere Agrarprodukte nicht. Sie kaufen praktisch nichts von uns."
EU reagiert mit Gegenzöllen
Ursula von der Leyen hatte noch kurz zuvor erklärt, sie habe Trump ein "Null-für-Null-Angebot" gemacht, also den vollständigen Wegfall von Zöllen auf Industriegüter vorgeschlagen. Die EU sei "immer zu einem guten Geschäft bereit", so die Kommissionspräsidentin.
Die EU hofft im Handelsstreit mit dem US-Präsidenten zwar auf eine Verhandlungslösung, dennoch bereiten die EU-Kommission und die Mitgliedsländer eine Reihe von Gegenmaßnahmen vor. Ab Mitte April sollen nach und nach Gegenzölle in Kraft treten.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa