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Netanjahu nannte Putin seinen "Freund"

Kehrtwende in Ukraine-Politik? Experten sehen Israel künftig auf Seite Russlands

  • Aktualisiert: 03.01.2023
  • 17:49 Uhr
  • Lena Glöckner
Der russische Präsident Wladimir Putin (rechts) und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Der russische Präsident Wladimir Putin (rechts) und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.© REUTERS

Beobachter sehen seit der Netanjahu-Übernahme einen Kurswechsel Israels in der Ukraine-Politik. Auch weil der neue israelische Außenminister angedeutet hatte, man werde sich künftig weniger zum Krieg äußern.

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Die neue israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu vollzieht laut Experten eine Kehrtwende in ihrer Ukraine-Politik. Israels Außenminister Eli Cohen wurde nach Angaben aus Moskau von seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow über den Verlauf des Ukraine-Kriegs informiert. Neben den bilateralen Beziehungen und der Lage im Nahen Osten sei es in dem Telefonat um "einzelne Aspekte der Lage in der Ukraine im Zusammenhang mit der von Russland durchgeführten militärischen Spezialoperation" gegangen, heißt es in einer Pressemitteilung des russischen Außenministeriums am Dienstag (3. Januar).

Es ist das erste Gespräch der beiden Chefdiplomaten seit der Vereidigung der neuen rechten Regierung Ende Dezember in Israel. Das Telefonat verlief vor dem Hintergrund westlicher Kritik an einem möglichen Kurswechsel Israels unter Benjamin Netanjahu in der Ukraine-Politik. Hatte Tel Aviv bei Kriegsausbruch seine strikte Neutralität erklärt, zeigte sich die Regierung später zunehmend solidarisch mit der überfallenen Ukraine, auch wenn sie keine Waffen lieferte.

Netanjahu nannte Putin seinen "Freund"

Auch nach Einschätzung von Peter Lintl, Israel-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) vollzieht die neue Regierung unter Netanjahu einen Kurswechsel. Das sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Israel will offenbar keine Kritik mehr an Russlands Krieg äußern", wird er weiterhin zitiert. Damit rücke die Regierung Netanjahus näher an Russland heran. 

Unter Netanjahu, der Kremlchef Wladimir Putin seinen "Freund" nannte, könnte sich das ändern. Darauf deuten auch Äußerungen Cohens hin, der ankündigte, dass sich die Regierung künftig weniger zum Konflikt in der Ukraine äußern werde. Aus dem US-Senat gab es bereits Kritik an der selbst auferlegten Zurückhaltung Israels.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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