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KOLUMNE

Kamala Harris - it's a girl ... 

  • Veröffentlicht: 23.07.2024
  • 16:44 Uhr
  • Barbara Scherle
Kamala Harris - die frische, transatlantische Brise.
Kamala Harris - die frische, transatlantische Brise.© Stephanie Scarbrough/AP/dpa

... it's even a Black American Lady. Keine 48 Stunden nach dem Rücktritt von Joe Biden als Präsidentschaftskandidat blicken die USA und die ganze Welt auf Kamala Harris. Macht sie das Rennen? Könnte sie Trump schlagen?

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Es ist ein Aufatmen, nicht nur jenseits des Atlantiks. Ein Hoffnungsflackern einer Nation, die in zwei Lager gespalten und in verbitterter Ablehnung erstarrt schien. Nun kommt Bewegung in den US-Wahlkampf. Ein Neustart, der interessant und lehrreich ist.

Eine Frau, die in den vergangenen Jahren im Schatten ihres Chefs vielleicht einen guten, womöglich einen nicht so guten Job machte, wird nun zur Kristallisationsfigur für eine neue Erzählung. Die 59-Jährige ist vielleicht in ihren besten Jahren, schwarz, erfolgreich und war oft die Erste in verschiedenen Positionen.

Die Vizepräsidentin setzt sich für Frauenrechte ein. Erst jetzt erstrahlt ihr bemerkenswerter Auftritt aus dem Jahr 2022 im Scheinwerferlicht: eine Rede als wütende Reaktion auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA. Die Richter kippten das landesweite Recht auf Abtreibung. Und Harris klagte an: How dare they? Wie können sie es wagen!? Dieser Aufschrei könnte nun Grundlage sein für ein Drehbuch des Managements der Harris Campaign. Eine Gruppe, die an einer Geschichte bastelt, die Geschichte schreiben könnte.

:newstime
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Schicksal vs. Bestimmung

Das Rennen ist offen und bringt neue Perspektiven. Plötzlich ist Trump der alte, weiße Mann. Dies könnte Teil der Strategie werden, die vor allem das junge Amerika ansprechen soll. Vielleicht hat Kamala Harris das Zeug dazu, die ehemals schöne neue Welt zu verjüngen und zu ermutigen – vor allem wieder das Land der Möglichkeiten zu sein und nicht des Verdrusses, des Hasses und der Verleumdung. Das ist im Moment nicht viel mehr als ein Hoffnungsschimmer. Amerika wäre es zu wünschen – und uns auch.

Die Vereinigten Staaten von Amerika werden gebraucht – neue, freundliche Gesichter auch. Doch nun stehen erstmal 100 Tage an. Mit einer Nominierungsshow bei den Demokraten am 19. August und vorab schon einer Gegenkampagne von Seiten des Trump-Lagers. Kamala steht jetzt im Rampenlicht. Wir werden sehr oft ihren Vornamen nennen, ob richtig oder falsch betont ist hier nicht wesentlich, sondern ob ihr Namen für Aufbruch steht und für eine echte Option gegen Trump.

Schicksalswahl ist ein großes Wort. Es ist wohl nicht Schicksal, sondern tatsächlich eine wichtige Wahl. Europa kann nur zusehen, hoffen und handeln. Zusammen und gemeinsam, das wird mit und ohne Kamala die Lösung der Zukunft sein. Sie gilt auch für die Union der europäischen Staaten, zumindest wenn Europa nicht nur zusehen will, sondern gestalten möchte und das liberal, stolz, frei, unabhängig – so wie die Vereinigten Staaten einst angetreten sind, um die Welt von diesem Weg zu überzeugen.

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