Mit Bundespräsident Steinmeier
Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel: So gedenkt Berlin dem Terrorangriff
- Aktualisiert: 07.10.2024
- 11:57 Uhr
- dpa
Vor einem Jahr verübte die islamistische Hamas in Israel das schlimmste Massaker an Juden seit dem Holocaust. Am Jahrestag wird auch in Berlin an die Opfer erinnert.
Am Jahrestag des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel wird in Berlin der Opfer gedacht. Zu einem interreligiösen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (17 Uhr) in Charlottenburg wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet, der auch zu den Anwesenden sprechen will.
Im Anschluss wollen sich Teilnehmer auf einen stillen Gedenkweg zum nahegelegenen Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße begeben. Vor dem Gebäude findet dann (18:30 Uhr) eine weitere Gedenkveranstaltung statt. Sprechen werden dort unter anderem Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), Israels Botschafter Ron Prosor und der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster.
Mahnwache am Brandenburger Tor
Berlins Innenverwaltung hat Trauerbeflaggung angeordnet. Alle Fahnen vor Gebäuden des Landes Berlin werden also auf halbmast gesetzt und Banner mit Trauerflor versehen. In der Stadt sind unterschiedlichste Aktionen im Gedenken an die Hamas-Opfer und zur Unterstützung Israels geplant.
Im Video: Bundesweite Demonstrationen - Menschen solidarisieren sich mit Nahost
Am frühen Morgen lasen Aktivisten die Namen von 1.170 Ermordeten und 255 Entführten am Brandenburger Tor in Berlin vor. Das Gedenken begann um 5.29 Uhr, dem Zeitpunkt des Überfalls vom 7. Oktober 2023. Die Namenslesung trug den Titel "Never Forget October 7th" und sollte zeitgleich in Dutzenden Städten weltweit stattfinden, darunter Leipzig, Düsseldorf, Warschau, Belfast, Lima oder New York.
Die jüdischen Gemeinde Chabad Berlin veranstaltet einen Gedenkgottesdienst in ihrer Synagoge in Wilmersdorf (9.00 Uhr). Zu einer Gedenkveranstaltung vor dem Berliner Abgeordnetenhaus hat dessen Präsidentin Cornelia Seibeld geladen (11.00 Uhr). Am Mariannenplatz in Kreuzberg ist am Abend (18.00 Uhr) eine Demonstration im Gedenken an die Opfer geplant.
Ausschreitung bei Pro-Palästina-Demonstration
Allerdings steht - wie schon in den vergangenen Tagen - auch eine pro-palästinensische Demonstration an. Der Aufzug unter dem Motto "Solidarität mit Palästina" beginnt am Hermannplatz. Rund 2.000 Polizisten werden laut Behörden im Einsatz sein.
Seit dem Hamas-Terrorüberfall und dem Beginn der Militäraktionen Israels im Gazastreifen mit vielen Toten ist Berlin ein Schwerpunkt solcher Demonstrationen, bei denen es immer wieder auch zu Ausschreitungen kam. Auch am Wochenende war dies der Fall. In Kreuzberg wurde eine Demonstration nach Stein- und Flaschenwürfen auf Polizisten vorzeitig beendet.
Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der radikal-islamistischen Hamas und anderer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den bis heute andauernden Gaza-Krieg.