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Mutter und Tochter

Israel bestätigt die Freilassung von zwei US-Geiseln

  • Veröffentlicht: 21.10.2023
  • 05:42 Uhr
  • Malika Baratov
Judith Raanan (r) und ihre 17-jährige Tochter (l) Natalie kehren aus der Gefangenschaft im Gazastreifen nach Israel zurück.
Judith Raanan (r) und ihre 17-jährige Tochter (l) Natalie kehren aus der Gefangenschaft im Gazastreifen nach Israel zurück. © Uncredited/Government of Israel/dpa

Katars Bemühungen zur Vermittlung waren offensichtlich erfolgreich: Zum ersten Mal hat die Hamas zwei der über 200 Geiseln freigelassen. Die beiden amerikanischen Frauen - eine Mutter und ihre Tochter - wurden nach Israel gebracht. US-Präsident Biden äußerte seine Erleichterung darüber.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hamas hat erstmals zwei der über 200 Geiseln aus Israel freigelassen: zwei Amerikanerinnen, eine Mutter und ihre Tochter.

  • US-Präsident Joe Biden sprach den Befreiten seine Unterstützung zu und betonte die Notwendigkeit, weitere Geiseln in der Gewalt der Hamas zu befreien.

  • Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes sieht in dieser Freilassung einen Hoffnungsschimmer für diejenigen, die sich noch in Gefangenschaft befinden.

Rund zwei Wochen nach der Entführung von über 200 Menschen aus Israel hat die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen erstmals zwei der insgesamt mehr als 200 Geiseln freigelassen. Die israelische Regierung bestätigte die Freilassung von zwei Frauen, Judith Tai Raanan und ihrer Tochter Natalie Shoshana Raanan. Laut Angaben der US-Regierung handelt es sich bei den beiden Freigelassenen um Amerikanerinnen.

Heute Abend wurden Yehudit Tai Raanan und Natali Shoshana Raanan aus den Händen der Terrororganisation Hamas entlassen.

Büro von Israels Premierminister Benjamin Netanyahu

Die beiden wurden von dem israelischen Verantwortlichen für die Entführten und Vermissten, Brigadegeneral Gal Hirsch, an der Grenze des Gazastreifens in Empfang genommen. Sie seien anschließend zu einer Militärbasis im Zentrum des Landes gebracht werden, um sich dort mit ihren Familienangehörigen zu vereinen.

Erleichterung und Freude: Die Familie Raanan nach der Freilassung

Die Angehörigen von Judith Tai Raanan und ihrer Tochter Natalie Shoshana Raanan sind erleichtert. Der US-Bürger Uri Raanan konnte offenbar bereits mit seiner Tochter sprechen. Er äußerte gegenüber der Zeitung "Boston Herald", dass er davon ausgehe, dass sie und seine Ex-Frau bald nach Hause kommen würden. Raanan, der in Chicago lebt, sagte nach dem Telefonat mit seiner Tochter: "Ihnen geht es gut. Ihnen geht es sehr gut." Er selbst war von Emotionen überwältigt. Er gehe nun davon aus, dass sie sich auf dem Weg nach Tel Aviv befinden, um dort Verwandte zu treffen. Anschließend würden sie in die USA zurückkehren. Das bedeute, dass seine Tochter in der kommenden Woche ihren 18. Geburtstag im Kreise von Familienmitgliedern und Freunden feiern könne, so Raanan.

Im Video: Besteht für die Geiseln im Gazastreifen noch Hoffnung?

Besteht für die Geiseln im Gazastreifen noch Hoffnung?

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Hoffnung auf Freilassung weiterer Geiseln im Gazastreifen

US-Präsident Joe Biden hat gemäß Informationen des Weißen Hauses bereits mit den freigelassenen Geiseln gesprochen. In einem Telefonat sicherte er ihnen die volle Unterstützung der Regierung zu, sich "von dieser schrecklichen Tortur" zu erholen. Biden äußerte seine Freude darüber, dass die beiden bald wieder mit ihrer Familie vereint sein werden.

US-Außenminister Antony Blinken teilte die Erleichterung der Familie der US-Bürgerin und ihrer minderjährigen Tochter. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass viele weitere Geiseln in der Gewalt der Hamas verbleiben, darunter auch Kinder und ältere Menschen. Er betonte, dass die gesamte US-Regierung unermüdlich daran arbeiten werde, ihre Freilassung zu erreichen und ihre Angehörigen nach Hause zu bringen. Blinken und Präsident Biden hatten bei ihren Besuchen in Israel mit Angehörigen einiger der Geiseln gesprochen. "Es ist unmöglich, angemessen in Worte zu fassen, welche Qualen sie durchleiden", sagte Blinken.

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, das die befreiten Amerikanerinnen aus dem Gazastreifen nach Israel gebracht hatte, betonte, dass ihre Freilassung ein "Stück Hoffnung" für diejenigen darstelle, die noch in Gefangenschaft sind.

Katar vermittelt Freilassung der Geiseln

Die Freilassung der Geiseln wurde mit Unterstützung des Emirats Katar verhandelt. Das Außenministerium des Emirats gab an, dass es bestrebt sei, auch die anderen Geiseln durch weitere Kontakte freizubekommen.

Der militärische Flügel der Hamas hatte zuvor erklärt, dass die Freilassung der Frauen "aus humanitären Gründen" nach Verhandlungen mit Katar erfolgte. Dies sollte auch dazu dienen, die "Behauptungen" von Präsident Joe Biden und der "faschistischen" US-Regierung über die Hamas als unbegründet darzustellen.

Das israelische Militär schrieb in der Nacht zum Samstag zu der Freilassung auf Telegram: "Die Hamas stellt sich der Welt so dar, als hätte sie die Frauen, die sie als Geiseln genommen hat, aus humanitären Gründen zurückgegeben, während die Hamas in Wirklichkeit eine mörderische Terrororganisation ist, die gerade jetzt Säuglinge, Kinder, Frauen und ältere Menschen im Gazastreifen als Geiseln hält und weiterhin Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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