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Schwäbisches Traditionsunternehmen

Trotz Lohnverzichts der Beschäftigten: Autozulieferer Recaro ist insolvent

  • Aktualisiert: 30.07.2024
  • 11:57 Uhr
  • Michael Reimers
Sitze von Recaro in der Red Bull Arena in Leipzig
Sitze von Recaro in der Red Bull Arena in Leipzig© Jan Woitas/dpa

Die traditionsreiche Recaro Automotive GmbH in der Nähe von Stuttgart ist pleite. Was das nun für die Beschäftigten bedeutet, sei unklar, teilte die Gewerkschaft mit. Sowohl IG Metall als auch Betriebsrat wussten offenbar nichts von der bevorstehenden Insolvenz.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das schwäbische Traditionsunternehmen Recaro Automotive bei Stuttgart ist zahlungsunfähig.

  • Betriebsrat und IG Metall zeigten sich überrumpelt von dem Insolvenzantrag.

  • Die 215 Beschäftigten sollen auf Lohn verzichtet haben, um das Unternehmen zu unterstützen.

Sie gehört zu den weltweit führenden Produktionsfirmen für Autositzen, die Recaro Automotive GmbH in Kirchheim unter Teck, 25 Kilometer südöstlich von Stuttgart: Am Montag (29. Juli) hat das schwäbische Traditionsunternehmen Insolvenz angemeldet.

Es ging aus der 1906 von Wilhelm Reutter gegründeten Sattlerei in Stuttgart hervor, die sich rasch zum Stuttgarter Karosseriewerk Reutter & Co. entwickelte: in der Zeit der aufstrebenden Automobilindustrie Stuttgarts, die mit berühmten Firmennamen verbunden ist wie Daimler, Maybach und Bosch.

Im Video: FTI Touristik GmbH ist insolvent - Was das für Reisende bedeutet

Gewerkschaft überrumpelt von Insolvenzantrag

Das Amtsgericht Esslingen ordnete fast 120 Jahren nach Gründung des Unternehmens am Montag für den Autositzhersteller die vorläufige Eigenverwaltung an und ernannte den Stuttgarter Rechtsanwalt Holger Blümle zum Sachwalter. Er soll die wirtschaftliche Lage der Recaro Automotive GmbH prüfen und die Geschäftsführung überwachen.

Der IG-Metall-Chef von Esslingen, Alessandro Lieb, zeigte sich von dem Insolvenzantrag überrumpelt. "Was das nun für die 215 Beschäftigten der Recaro Automotive GmbH in Kirchheim bedeutet, ist unklar", so Lieb.

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Treffen mit Belegschaft und Geschäftsführung geplant

Auch Betriebsratschef Frank Bokowits wusste offenbar nicht von der anstehenden Firmenpleite. Über mehrere Jahre hinweg habe die Belegschaft durch Verzicht und Verschiebung von Entgelten dazu beigetragen, das Unternehmen wirtschaftlich stabil zu halten. "Wir sind enttäuscht und fühlen uns vom Management im Stich gelassen", so Bokowits. "Unsere Kolleginnen und Kollegen haben große Opfer gebracht, um das Unternehmen zu unterstützen."

Die IG Metall fordert einen transparenten Dialog mit der Geschäftsführung und dem Sachwalter. "Wir erwarten, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Arbeitsplätze zu sichern und eine nachhaltige Lösung zu finden", sagte Alessandro Lieb. Um das weitere Vorgehen zu besprechen, werde es in den kommenden Tagen ein Treffen mit den Belegschaftsvertreter:innen geben.

:newstime

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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